Dialogbereitschaft nur für die Öffentlichkeit?

In einer Mitteilung der DFL vom 19.4.2010 heißt es wörtlich: „Die Liga schlägt dabei konkrete Schritte wie eine Verbesserung der Kommunikationswege zwischen allen beteiligten Parteien, den Ausbau der präventiven Fanarbeit und eine Qualifizierungsoffensive vor. Der Profifußball wird weiter intensiv daran arbeiten, die Belastungsspitzen der Polizei durch zusätzliche Absprachen in der Spielplanung zu reduzieren. Grundsätzlich wird zudem weiter auf einen kontinuierlichen Dialog aller Beteiligten – vor allem von Fans und Polizei – unter Moderation der Liga gesetzt.“ – thematisch geht es hier um einen Maßnahmenkatalog, der an einem „runden Tisch“ mit allen Beteiligten entstanden sein soll. Wann und wo, vor allem mit welchen Fans der bisherige kontinuierliche Dialog unter Moderation der Liga stattgefunden haben soll, fragen sich dieser Tage alle nationalen Fanorganisationen. Die AG Fandialog wird von Fans schon lange als nicht zielführend und ineffektiv kritisiert, diese kann wohl kaum gemeint sein.

Unter „allen Beteiligten“ versteht die DFL in jenem Moment „Experten aus Wissenschaft, Polizei und Clubs“ – Fans, Fanorganisationen und sogar Fanbeauftragte und Fanprojekte sind dieser Definition folgend also keine Beteiligten im Fußballalltag. Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball lässt sich auf der DFL- eigenen Webseite entsprechend zitieren: „Wir sind überzeugt davon, dass der Runde Tisch in diesem Sinne alle Beteiligten weiter voranbringen wird.“ – da Fans für die DFL offenbar nicht zu den Beteiligten zählen, kann man dieser Aussage schon fast zustimmen, ohne den Maßnahmenkatalog (der am Freitag veröffentlicht werden soll) überhaupt zu kennen.

Die Interessengemeinschaft Unsere Kurve hat in diesem Zusammenhang heute eine Pressemitteilung veröffentlicht, die die Kritik am Vorgehen der Verbände sehr treffend formuliert:

http://www.unserekurve.de

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