Podiumsdiskussion: „Gefahrenzone Stadion? – Fußball und Gewalt“

„Picheln, Pöbeln, Prügeln!“ – so titulierte vor einigen Jahren eine WDR-Reportage das Verhalten Bielefelder Fans beim Auswärtsspiel in Duisburg. Derzeitige öffentliche Debatten um „Fangewalt“ knüpfen an dieses inszenierte Bild an, um der Fan- und insbesondere Ultrakultur Gewaltpotential zuzuschreiben. Gleichwohl ist dieses Bild auch nicht ohne jegliche Grundlage, wie die jüngste Gewalttat gegen die Bremer Fans in Bielefeld gezeigt hat. Zudem steht der Einsatz von Pyrotechnik besonders im Fokus von Politik, Verbänden und Vereinen.

Nach dem „Sicherheitsgipfel“ vom 17.Juli in Berlin hat die Diskussion wieder neuen Nährstoff erhalten. Vertreter von Politik und Verbänden sehen einen „Handlungszwang“ und die Notwendigkeit verschärfter Sicherheits- und Repressionsmaßnahmen, Fan-Vertreter befürchten hingegen das sukzessive Verschwinden der traditionellen Fankultur.

Am Donnerstag den 16. August präsentiert die Fan-AG und damit auch das Fan-Projekt zum Thema „Gefahrenzone Stadion? – Fußball und Gewalt“ einen Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion. Nach dem Inputreferat von Prof. Andreas Zick und Martin Winands (Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Uni Bielefeld) diskutieren der Fanforscher Jonas Gabler, der Bielefelder Polizeieinsatzleiter Dirk Butenuth, Michael Gabriel von der Koordinationsstelle der Fanprojekte, Sascha Zufacher als Mitglied der Bielefelder Ultraszene und DSC-Geschäftsführer Marcus Uhlig die Frage, ob der Fußball ein Gewaltproblem hat und welche Reaktionen, Diskussionen und Konzepte fortan angebracht sind.

Diese Veranstaltung stellt den Auftakt zu einer Reihe von Lesungen, Vorträgen, Film- und Diskussionsabenden dar, die die Fan-AG mit Unterstützung des DSC Arminia plant und durchführen möchte. Statt über Fans und übereinander zu diskutieren, soll so allen Arminiafans ein Forum eröffnet werden, in dem Interessierte an Diskussionen teilnehmen und eigene Standpunkte wie Erfahrungen einbringen können.

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