Leckerbissen im Bielefelder Westen

Da Bielefeld im kommenden Jahr 800-Jahr-Feier hat,  konnten wir zwar den Zeitpunkt der  Entstehung ungefähr eingrenzen, aber nicht nur den Gästen aus Spenge, Bünde oder Gütersloh war neu, dass Kaufleute und Arbeiter auch aus der Stadt in der Nähe von Telgte, deren Namen wir Arminen nicht aussprechen, sich hier anfangs ansiedelten und wie Leinen und später auch der Bau von Nähmaschinen für das rasante Anwachsen der Bevölkerung sorgten. Aus der Historie des Vereins hätten wir vielleicht maximal noch ableiten können, dass unser Stadion auf ehemaligen Ackerflächen von Lohmanns-Hof gebaut wurde, so aber erfuhren wir Alles über Akustik und Bauweise der Oetkerhalle, die Entstehung des Bürgerparks in einer stillgelegten Tongrube, warum der Elch hier und nicht am Tierpark steht, an Carl Severing nicht nur die nach ihm benannte Berufsschule erinnert, über den Bau der Universität und das Wohngebiet am Bültmannshof  ab 1969… bevor wir mit
 Apéritif und Vorspeise im Cafe am Bürgerpark verwöhnt wurden.

Nach der ersten leckeren Stärkung ging es weiter durch die Straßen zwischen SchücoArena und Siegfriedplatz. Wir wurden aufgeklärt, dass in der Bosseschule früher bis zu 1200 Schüler in mehreren Schichten unterrichtet wurden, dass die Liborikirche eher einem Konzertsaal als einem typischen Kirchenschiff nachempfunden ist, die Verzierungen an den Häuserfronten gar keine individuelle Handarbeit ist, warum auch Arbeiterhäuser große Gärten haben, dass in Kriegszeiten alle Kellereingänge einen Splitterschutz hatten und dass früher Fabrikbesitzer im Vorderhaus über den Büroräumen wohnten und im Hof die Firma war. Im Pallas Athene wurden wir anschließend zur Hauptspeise mit einem leckeren Grillteller verwöhnt bevor wir dann in der Abenddämmerung alles über die besondere neoromanische Bauweise der Johanniskirche,  die abgeschrägten Dachgiebel und die dreieckige Form des Siegfriedsmarktes nebst Bürgerwache und Postamt erfuhren. Zum Abschluss ging es am Siggi zu Fuß einmal die Treppen runter zur U-Bahn-Station, um sich die unterschiedlichen Erdschichten des Teutoburger Waldes anhand eines Schaubildes erklären zu lassen und dann mit dem Fahrstuhl wieder nach oben, um den Kurzfilm der Nibelungensage nicht zu verpassen.  Auf dem anschließenden kurzen Weg zur Gaststätte Bewekenhorn erwischten uns dann doch ein paar vereinzelte Angsttropfen, was dem Genuss der krönenden Nachspeise und  dem gemeinsamen Schlürschluck am Ende aber keinen Abbruch tat.

Unisono lautete die Analyse nach dem Abpfiff der Veranstaltung: Schade, dass keine Verlängerung möglich war und der Spielbericht nur Platz für 16 Personen hat. Und die Teilnehmer stimmten dem veranstaltenden Ü50-Team des ASC zu:  Im Bielefelder Westen gibt es wirklich nicht nur die sportlichen Leckerbissen der Blauen zu genießen.

Weitere Fotos vom Kulinarichen Rundgang sind hier in der Galerie zu sehen.

Diesen Beitrag teilen: