Kategorie: 2014

  • “Gut gelaufen…kein Stress im Stadion”

    Das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld veranstaltet am 20.03.2014 um 19 Uhr im Sechzehner der Westtribüne eine öffentliche Podiumsdiskussion unter dem Titel “Gut gelaufen…kein Stress im Stadion.”

    Als Gäste für die Podiumsdiskussion werden u. a. Julia Ebert (Fanbeauftragte Werder Bremen), Michael Gabriel (Koordinationsstelle Fanprojekte), Jochem Kotthaus bzw. Sven Kathöfer (Fachhochschule Dortmund, Autoren des Buches “Block X”) und Sebastian Kraus (Arminia Supporters Club) erwartet. Die Diskussion wird sich thematisch mit Gelingensbedingungen für einen guten Stadionbesuch befassen. Es wird die Frage erörtert, unter welchen Voraussetzungen ein Bundesligaspiel für Zuschauer, Verein und Sicherheitsbehörden “gut gelaufen” ist. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion stehen die Diskussionsteilnehmer dem Publikum für Fragen und Meinungsaustausch zur Verfügung. Die Veranstaltung moderiert der bekannte Bielefelder Radiomoderator Andreas Liebold.

    Der Einlass beginnt um 18.45 Uhr, der Eintritt ist frei.

  • Das Livestream-Interview mit Marcel Appiah

    In diesem Jahr steht Marcel Appiah nun schon die fünfte Saison für den DSC auf dem Platz. Von der Oberliga bis zur 2. Bundesliga, Auf- und Abstiege mit den Amateuren und den Profis, Kampf und Leidenschaft bis in die Nachspielzeit. Viel hat er mit Arminia und mit uns erlebt, über das es sicherlich ebenso spannende Fragen gibt wie über das, was noch kommen kann. Trainerwechsel, Saisonfinale oder frühere Stationen – was immer Euch interessiert, könnt Ihr Marcel am kommenden Dienstag live in der Zeit von 18.15 Uhr bis 19.00 Uhr im ASC-Stream fragen.

    Also ran an die Tasten und schreibt uns, was Ihr schon immer wissen wolltet!

    Die Fragen können ab sofort per E-Mail an audio@arminia-supporters.de oder über die Facebookseite des ASC eingereicht werden. Und wie gewohnt wird es auch während des Interviews noch möglich sein, per E-Mail oder Facebook weitere Fragen einzureichen.

  • Schatzsuche im Schutze der Dunkelheit

    Wir wollen uns erneut mit Euch und mit Taschenlampen und GPS-Geräten auf nächtliche Schatzsuche in Bielefeld begeben und so eine neue Seite unserer Stadt kennenzulernen. Schließlich kommt es nicht von ungefähr, dass sich die Schnitzeljagd des 21. Jahrhunderts in den letzten Jahren rasant verbreitet hat. Ein besonderer Reiz ergibt sich bei den sogenannten Nacht-Caches daraus, dass sie nur bei Dunkelheit gelöst werden können. Wir haben für Euch einen Cache ausgewählt, der sich sowohl für erfahrene Geocacher als auch interessierte Neulinge eignet.

    Wir treffen uns zum Sonnenuntergang um 18.30 Uhr an der Stadtbahnhaltestelle Rathaus und brechen dann von dort aus in die Altstadt auf.
    GPS-Geräte werden gestellt, Taschenlampen sind mitzubringen.

    Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, daher ist eine Anmeldung erforderlich.

    Anmelden könnt Ihr Euch vor und nach dem Heimspiel gegen Aue am Samstag, 08. März am Info-Stand des ASC oder per E-Mail an youthclub@arminia-supporters.de

  • Auswärts- Übernachtungsfahrt nach Köln

    Zusammen mit den Alm-Rollis geht es dieses Mal nach Köln zum Auswärtsspiel unserer Arminia. Von Freitag dem 04.04.14 bis Sonntag dem 06.04.14 werden wir Quartier in der Jugendherberge Köln-Deutz beziehen.

    Das weitere Programm, rund um das Spiel „1. FC Köln vs. Arminia Bielefeld“ am Samstag, steht inzwischen:

    Wir treffen uns am 04.04.2013 um 15.30 Uhr am Almparkplatz. Die Abfahrt ist um 16.00 Uhr, Ankunft in Köln ist ca. 19.00 Uhr.

    Nach dem Abendessen besteht die Möglichkeit eines Altstadtbummels. Diverse nette Lokale laden dort zum Verweilen ein: 
    Strickstrumpf,  Buttermarkt 37, 50667 Köln und 
    Klimperkasten, Alter Markt 50-52, 50667 Köln.

    Am Samstagmorgen geht es um 11.00 Uhr gemeinsam zum Auswärtsspiel unseres DSC in der Rheinenergie Arena. Der Abend steht dann zur freien Verfügung. Hier bietet sich evtl. eine abendliche Rheinschifffahrt an, die bei Interesse gemeinsam unternommen werden kann.
    Am Sonntag werden wir, bevor es wieder in Richtung Ostwestfalen geht, das Deutsche Sport- und Olympiamuseum besuchen. Die Rückankunft in Bielefeld Almparkplatz ist für ca. 16.00 Uhr geplant.
     

    Der Kostenbeitrag pro Person ist in diesem Jahr, auf Grund der höheren Preise der Jugendherberge, etwas höher als letztes Jahr.
    Er beträgt  81,00 € pro Person.

    Wir bitten um Anmeldung bis spätestens 23.03.14 (Heimspiel gegen Cottbus) am ASC-Pavillon oder per Mail an youthclub@arminia-supporters.de.

    Den Kostenbeitrag bitten wir ebenfalls bis zum 23.03.14  auf unser Konto zu überweisen.
    DSC Arminia Bielefeld e.V. – ASC,
    IBAN: DE06 4805 0161 0000 0326 72,
    BIC: SPBIDE3BXXX bei der Sparkasse Bielefeld.

  • Stadionführung im Dunklen Vol.2

    Pünktlich um 18 Uhr starten wir am 26. Februar vor der Geschäftsstelle in die zweite Runde: Nur mit Euren Taschenlampen ausgerüstet geht es über Tribünen, durch Katakomben und zu den Trainerbänken, während das Stadion im Dunklen liegt. Ein außergewöhnliches Erlebnis erwartet Euch, wenn Ihr von Eurem Platz auf den mondbeschienenen Rasen guckt – vorausgesetzt natürlich, Ihr seid dabei (und die Wolken lassen die Mondsichel ihr Licht auf den Rasen werfen).

    Vielleicht könnt Ihr Euch – auch wenn Ihr bei unserer Premiere im vergangenen Jahr nicht dabei wart – ungefähr vorstellen, wie es wäre, ohne Flutlicht und nur mit Taschenlampe durchs Stadion zu gehen? Kleine Details im Lichtkegel ganz anders wahrzunehmen als bei Tageslicht oder im vollen Stadion?

    Am kommenden Mittwoch bietet sich Euch nun die Gelegenheit, das nicht nur in Gedanken auszuschmücken, sondern selbst bei der Stadionführung im Dunklen dabei zu sein!

    Anmelden könnt Ihr Euch ab sofort unter youthclub@arminia-supporters.de oder 0172- 791 85 84.

    Die Stadionführung ist kostenlos, bringt bitte Eure Taschenlampe mit!

  • Das Livestream-Interview mit Manuel Hornig

    Update: Ihr habt das Interview verpasst, möchtet es aber gerne nochmal hören? Kein Problem! Hier im Livestream-Archiv findet Ihr es ab sofort unter „Interviewarchiv 2013/2014“.

    Die Winterpause ist endlich vorbei und der erste Punkt gegen St. Pauli frisch erkämpft. Fast perfekt, jetzt fehlt nur noch ein Livestream-Interview zum Jahresbeginn! Am kommenden Dienstag begrüßen wir Manuel Hornig live in der Zeit von 18.15 Uhr bis 19.00 Uhr im ASC-Stream.

    Arminias Kapitän und Abwehrrecke wird sich Euren Fragen stellen, also ran an die Tasten und schreibt uns, was Ihr schon immer wissen wolltet!

    Die Fragen können ab sofort per E-Mail an audio@arminia-supporters.de oder über die Facebookseite des ASC eingereicht werden. Und wie gewohnt wird es auch während des Interviews noch möglich sein, per E-Mail oder Facebook weitere Fragen einzureichen.

    Hier geht`s direkt zur Livestreamseite, auf der Ihr das Interview mithören könnt.

  • Meet & Greet mit Patrick Schönfeld

    Es ist wieder soweit: Nachdem unser Meet & Greet im Dezember leider ausfallen musste, starten wir
    jetzt einen neuen Versuch. Wer Lust hat, unsere Nr. 21 näher kennen zu lernen, der hat die Möglichkeit am 12.02.2014 ab 18 Uhr im Presseraum der Westtribüne. Patrick Schönfeld wird an diesem Abend alle Fragen beantworten, die Ihr habt und Euch von seiner Zeit bei Arminia, den Erwartungen für die weitere Saison oder auch von seinen früheren Stationen erzählen. Ihr seid alle herzlich eingeladen, diesen Abend mit uns zu verbringen. Auch Gäste sind herzlich willkommen! Anmelden könnt Ihr Euch wie immer unter youthclub@arminia-supporters.de , der Eintritt ist frei.

  • Fanclubmeisterschaften im Sportpark Enger

    Insgesamt 24 Bielefelder Fanclubs treten in den vier Gruppen mit je sechs Mannschaften gegeneinander an, die Gruppenphase findet parallel auf vier Plätzen mit Kunstrasen und Rundum-Bande statt. Die ersten Spiele der Bielefelder Fanclubmeisterschaft beginnen um 12.30 Uhr. Nach der Gruppenphase wird ab dem Achtelfinale der Sieger im KO-System ermittelt, das Finale findet voraussichtlich um 17.15 Uhr statt.

    Organisiert wird das Turnier erstmals von der Fan-AG, in der die Fanbeauftragten des DSC, das Fan-Projekt Bielefeld, das Schwarz-Weiß-Blaue Dach und der Arminia Supporters Club zusammengeschlossen sind. In der Vorbereitung und am Turniertag selbst haben sich auch zwei teilnehmende Fanclubs eingebracht und tragen so wesentlich dazu bei, dass die Fanclubmeisterschaften erneut ausgetragen werden können.

    Wir rechnen mit dem Besuch von weit mehr als 300 Sportlern und Besuchern im Sportpark Enger. Alle interessierten Mitglieder und Fans sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei. Im Sportpark gibt es neben dem sportlichen Wettbewerb auch ein umfangreiches Catering, Spielmöglichkeiten für Kinder unter Aufsicht und eine Tombola mit verschiedenen Sachpreisen. Der gesamte Erlös des Fanclubturniers wird dem Bielefelder Projekt „Fruchtalarm“ gespendet, das in inzwischen sieben Kinderkrebskliniken regelmäßig Fruchtcocktails für die kleinen Patienten anbietet.

    Auch Soccerhallenbetreiber Guido Möhlmann freut sich auf die anstehende Meisterschaft: „Ein Fanclubturnier des DSC Arminia Bielefeld in dieser Form und Größe zeigt mir, welch einen Zuspruch der Club in Ostwestfalen besitzt. Ich freue mich im Namen des Sportparks Enger alle Fanclubs begrüßen zu dürfen und hoffe auf viele spannende, sportlich faire und torreiche Spiele.“

    Auf eben diese hoffen und freuen wir uns genauso – wer dabei sein möchte, kommt einfach am Samstag nach Enger! Auf einen spannenden schwarz-weiß-blauen Turniertag!

  • Fankongress 2014: Mehr als nur Gerede

    Am Samstagmorgen des 18. Januar hatte sich bereits eine lange Schlange vor dem „Kosmos“ in Berlin gebildet, als um 9 Uhr die Tore zum Fankongress geöffnet wurden. Egal ob Erstligisten, Regionalligisten, Fanorganisationen oder Fanszenevertreter, Allesfahrer oder Stadionverbotler – sie alle waren gekommen, um die im Fußballalltag wichtigen Themen zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Im besten Fall, um eigenen Forderungen und Vorstellungen mehr Nachdruck zu verleihen.

    Auch die Presse war zahlreich angereist, viele Kameras und Mikrofone säumten den großen Saal, als Helmut Spahn die Grußworte an den Kongress richtete und anschließend die bevorstehenden Workshops erläutert wurden. Von Sponsoreneinfluss, 50+1 und Vereinssatzungen zu Fanutensilien und deren (Nicht-)Genehmigung, von Rechtshilfe für Fans und Medienarbeit zum Dialog im eigenen Verein, von Fanvertretung und Fanprojekten zu den Problemen der Amateurligen und –vereine bis hin zu den beiden großen Podiumsdiskussionen zum Verhältnis zwischen Fans und Polizei sowie Grenzen und Chancen der Selbstregulierung im Hinblick auf Antidiskriminierung wurde eine so breite Palette an Themen geboten, wie es sie auf den bisherigen Kongressen noch nicht gegeben hat. Manchem Pressebericht merkte man später die Schwierigkeit an, den Kongress zusammenzufassen.

    Es reicht keine plakative Überschrift mit dramatischem Foto, das einmal mehr das altbekannte Bild der brandschatzenden Horden im Fußball zeichnet. Um den Kongress widerzuspiegeln, musste inhaltliche Recherche geleistet werden, dem Leser ein ganz anderes Bild vom Fußballfan vermittelt werden, als es derzeit üblich ist. Denn obwohl über 80 Fußballszenen vertreten waren, brachen in Berlin weder Massenschlägereien noch wilde Tumulte aus. Allerdings zeitgleich in Köln, was nun wiederum mit dem Fankongress nicht direkt in Zusammenhang stand. Einige Redaktionen waren aber offenbar nur zu dankbar, beides in einen Topf werfen zu können und damit die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Kongressthemen abkürzen zu können. Was schade ist, weil es sehr gute Workshops und Diskussionen waren, die weit über die Fanszenen hinaus relevant für den Fußball sind.

    Als ASC können wir vor allem über das Thema „Verein und Mitglieder“ berichten, an dem wir mit zwei Vertretern mitgewirkt haben. Hier ging es im ersten Workshop um den Einfluss von Sponsoren und die Bedeutung von 50+1 sowie die Frage, ob die eigentlich geltenden Regeln noch konsequent angewandt werden. In der Nachbetrachtung wurde auch in überregionalen Medien aufgenommen, dass sich DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig deutlich „pro-50+1“ positionierte und darüber hinaus äußerte, dass es einen speziellen Fall gebe, der zwar aktuell noch nicht unter DFL-Zuständigkeit falle, dem gegenüber jedoch schon angesprochen worden sei, dass die derzeitige „Vereinsstruktur“ Probleme für die Zweitligalizenzierung verursache. Auch wenn der Name nicht ausgesprochen wurde, RB Leipzig dürfte diese – nun öffentliche – Positionierung nicht freuen.

    Dass dieser Inhalt medial aufgenommen wurde, ist ausgesprochen zu begrüßen, wenngleich die diskutierten Probleme viel weitreichender waren: Wir müssen nicht auf Leipzig warten, um ungleiche, wettbewerbsverzerrende und kaum noch zu regulierende Zustände im deutschen „Vereinsfußball“ zu haben. Bayer Leverkusen und vor allem der VW-Konzern haben die Voraussetzungen längst geschaffen, vor denen im Zusammenhang mit RedBull immer wieder gewarnt wird. Keinem „Verein“ wäre es erlaubt, einfach Anteile an einem Ligakonkurrenten zu kaufen oder einen eigenen Vertreter in dessen Aufsichtsrat zu schicken. VW darf das mit seinen diversen Tochterunternehmen. 100% am VfL Wolfsburg, 9,1% an Bayern München, 19,94% am FC Ingolstadt, dazu zwei Aufsichtsräte in der Bayern München Fußball AG und mitunter wesentliches Sponsoring in 17 weiteren Vereinen der 1. und 2. Bundesliga.
    Von Gleichbehandlung in der Lizenzierung kann somit keine Rede sein, solange es Ausnahmen wie diese im Profifußball gibt. Und auch ohne Mehrfachbeteiligungen wächst der Einfluss von Sponsoren im Fußball. Ob Hopp in Hoffenheim, Gazprom in Gelsenkirchen oder Martin Kind in Hannover, sie alle wurden als Beispiele genannt. Die Teilnehmer im Workshop waren sich einig, dass die Verbände hier aktiver gegensteuern müssen, um den Fußball vor einer Fremdsteuerung zu schützen – wobei Andreas Rettig betonte, dass an einer konkreteren Ausgestaltung der 50+1-Regel bereits gearbeitet werde. Wir hoffen, dass diese umfangreich ausfällt und möglichst schnell kommt!

    Der zweite Workshop befasste sich mit Vereinsstrukturen und Satzungsarbeit, zeigte vor allem häufige Schwachpunkte auf und verdeutlichte, wie schwer es für das einzelne Mitglied mitunter ist, selbst gravierende Mängel zu beheben. In der vorgestellten Studie der Uni Leipzig fiel besonders ins Auge, dass nach wie vor nicht in allen Vereinen Kontrollorgane etabliert sind, was angesichts der zunehmenden finanziellen Schieflage und Risikobereitschaft im deutschen Fußball kaum nachvollziehbar ist. Auch, dass es Vereine gibt, in denen der Vorstand sich sein Kontrollgremium nach eigenem Ermessen selbst zusammenstellen darf, sorgte für ungläubiges Kopfschütteln der anwesenden Fans. Das nach der Präsentation der Studie vorgestellte Handbuch „Mein Verein – Perfekter Verein?“ von Unsere Kurve zeigt die Gründe nochmals deutlich auf, wieso solche Konstellationen keine gute Idee sind und gibt darüber hinaus wertvolle Hinweise, worauf Mitglieder in ihren Vereinen und Satzungen besonderen Wert legen sollten.

    Die anschließende Diskussion beschäftigte sich zum Teil mit konkreten Beispielen, wie Satzungsarbeit in einzelnen Vereinen funktioniert, zum anderen aber auch mit strategischen Tipps, wie eigene Anträge erfolgreich eingebracht werden können. Auch Satzungskommissionen wurden kritisch hinterfragt, da hierin oftmals Kompromisse eingegangen werden müssen. Andererseits gibt es in vielen Vereinen so hohe Hürden für Mitgliederanträge, dass kaum eine Alternative bleibt. Nicht nur in diesem Punkt stellte sich schnell dar, dass jede Satzung ein Unikat und historisch gewachsen ist. Die jeweiligen Eckpunkte lassen sich zwar übertragen, nicht aber die im Einzelnen beste Ausgestaltung und Vorgehensweisen. Insgesamt machte der Workshop deutlich, dass sich nach wie vor nur wenige Mitglieder wirklich in die (zugegeben komplizierte) Satzungsarbeit im eigenen Verein einbringen, das Bewußtsein jedoch deutlich zunimmt, dass dies eine sehr wichtige Aufgabe nicht nur für Fan- und Mitgliedervertretungen ist. Wichtig vor allem zum Schutz der eigenen Rechte, aber mitunter auch des gesamten Vereins.

    Es waren zwei wirklich gute Workshops, die nicht nur an der Oberfläche kratzten. Sie zeigten auf beeindruckende Weise, dass in Berlin Fußballfans zusammengekommen waren, die sich ernsthaft und mit viel Einsatz in die Themen eingearbeitet haben – oder dazu bereit sind und sich Anregungen wünschten, wie sie effektiv Missstände angehen können.

    Neben diesen beiden gab es acht weitere Workshops. In den Pausen gab es rund um den Markt der Möglichkeiten mit zahlreichen Ständen einen regen Austausch: Wer hatte welche Diskussionen besucht und wie war der Eindruck? Dabei war durchweg positives Feedback zu hören, sowohl was die Themenauswahl als auch die Inhalte selbst anging. Einen Überblick gibt der Ticker des Fankongress, den wir hier nicht nochmal als eigene Zusammenfassung umschreiben möchten für Workshops, die wir nicht selbst besucht haben.

    In der den Samstag abschließenden großen Podiumsdiskussion wurde das Dauerthema „Fans und Polizei“ beleuchtet. Wenngleich das Interesse im Vorfeld daran besonders groß war, war hier kaum mit neuen Erkenntnissen oder Wendungen zu rechnen. Zu verfahren ist die Situation derzeit, zu populistisch äußern sich Vertreter immer wieder aufs Neue und zu gering ist das gegenseitige Verständnis bei kaum vorhandenem Vertrauen. Dabei gibt es durchaus positive Beispiele, die auf dem Podium vor allem durch den Berliner Einsatzleiter zur Sprache kamen. Jedoch gehen sie unter in den immer wiederkehrenden negativen Beispielen und Erfahrungen, von denen beide Seiten mehrere Bücher schreiben könnten. In die ohnehin angespannte Diskussion brachte Bernd Heinen, Vorsitzender des Nationalen Ausschuss Sport und Sicherheit, den lebensgefährlich verletzten Fan aus Köln ein: Dort sei gerade ein Fan zusammengeschlagen worden und es sei noch nicht sicher, ob er überleben werde. Dafür würde er auch hier zum Telefonieren rausgehen, das gehöre zu seinem Job.

    Diese Aussage saß. Betroffenheit. Fragende Blicke. Einige wenige im Raum hatten bereits vorher davon gehört, die weit überwiegende Mehrheit jedoch nicht. Smartphones hatten in den kommenden 15 Minuten die deutlich größere Aufmerksamkeit als die Diskussion auf dem Podium, ein weiterer Extremfall dominiert über die mehr als zaghafte Andeutung eines Dialogs.

    Auch wenn sich die Diskussion von diesem Moment in der Folge erholte, blieben sich Fan- und Polizeivertreter fremd und unnahbar. Willkür, Unverhältnismäßigkeit sowie fehlende Selbstkritik und das Verschleiern eigenen Fehlverhaltens auf Polizeiseite werden als Hauptgründe für das zerrüttete Verhältnis von Fanvertretern genannt, während die Polizeivertreter mehrfach ein Gesprächsangebot machten, jedoch nicht ohne auf den staatlichen Auftrag und die engen Grenzen des eigenen Ermessensspielraums zu verweisen. Es kam auch hier in Berlin zu keiner neuen Wendung, die Diskussion machte aber einmal mehr deutlich, warum es derart verfahren ist und dass es viel Arbeit bedeuten wird, wenn sich das tatsächlich ändern soll.
    Eine Möglichkeit, die im Diskurs zwischen einem BvB-Anhänger und dem Berliner Einsatzleiter aufgezeigt wurde und zumindest kein kollektives Kopfschütteln erntete, war die Einbeziehung von direkten Fanvertretern in die regelmäßig stattfindenden Sicherheitsbesprechungen und Spielnachbetrachtungen. Wenn man so möchte, zumindest ein klitzekleiner Ansatz zur Annäherung unter all den festgefahrenen Vorwürfen und altbekannten Problemen.

    Der Sonntag stand dann zunächst im Zeichen der zweiten großen Podiumsdiskussion, in der das Thema Rechtsextremismus in Fankurven beleuchtet wurde. Hier fand sich keine reelle „Gegenseite“ bei den Argumentationen, sodass wenig kontrovers diskutiert wurde und eher anhand von Beispielen die aktuelle Situation dargestellt wurde. Interessant wurde es, als hinterfragt wurde, wieweit auch Fußballfans selbst andere Szenen oder Fangruppen vorverurteilen und ob nicht zu wenig hingeschaut werde, bevor einer Gruppe der Stempel „rechtsoffen“ aufgedrückt werde. Auch, dass es mitunter keine Akzeptanz dafür gebe, wenn sich eine Gruppe gegen jede politische Äußerung ausspreche und somit auch keine Banner „gegen Rechts, Diskriminierung und so weiter“ präsentiere, könne nicht im Sinne der gewollten Vielfalt sein: Allein die Tatsache, dass solche Banner nicht hängen, ließe keinesfalls den Rückschluss auf eine rechtsoffene Haltung zu. Entgegengehalten wurde dem, dass es sich dabei nicht um politische Statements sondern generelle Selbstverständlichkeiten handele, die für jede Kurve ein wesentliches Anliegen sein sollten.
    Im Zuge dessen entwickelte sich auch ein selbstkritisches Hinterfragen, wieweit eigene Vorurteile bestehen und wie schwer ein einmal entstandenes Bild wieder revidiert wird, bevor das Mittagessen die Diskussionen etwas früher als vorgesehen beendete. Als Fazit kam eine von allen getragene Ablehnung extremistischer Haltungen in der eigenen Kurve deutlich hervor, was angesichts des von allen Fankongressteilnehmern im Vorfeld akzeptierten Grundkonsens` nicht verwundern konnte. Allerdings wurde auch deutlich, dass der Wunsch nach mehr Unterstützung gegen Extremismus von Vereinen und Verbänden bei sehr vielen Fans vorhanden ist und dass sie gerade bei Auseinandersetzungen mit extremistischen Gruppen mehr als nur öffentliche Statements der eigenen Vereine erwarten.

    Am Nachmittag folgte dann die Präsentation der Workshopinhalte und –ergebnisse. Im Zuge dessen wurde auch nochmals betont, dass die Schlägerei in Köln absolut verurteilt werde und dass der Einfluss auf manche Gruppen leider nicht gegeben sei. Inzwischen sei der Fan außer Lebensgefahr, was zumindest eine gute Nachricht aus Köln sei. Jakob Falk von ProFans äußerte in diesem Zusammenhang, dass man nicht die Möglichkeit habe, alles zu verhindern und dass dies auch nicht die Erwartung an Fanvertretungen sein könne. Er betonte, dass hier in Berlin viele bemerkenswert positive Entwicklungen zu sehen gewesen seien, auf die sich gut aufbauen lasse, bevor der Dank an Teilnehmer und Organisatoren des Fankongresses 2014 eben diesen beendete.

    Neben den eigentlichen „großen“ Diskussionen sind auch bei diesem Fankongress einmal mehr die kleinen Gespräche am Rande hochinteressant und informativ gewesen. Der Austausch darüber, wie sich Dinge in anderen Vereinen entwickeln, gibt immer wieder wertvolle Anregungen für die Arbeit hier vor Ort. Man kann sich gute Ideen abgucken oder auch eigene Erfahrungen weitergeben, ohne dass es groß geplant werden müsste. Solche Kongresse sind immer wieder auch ein Schauplatz für Networking und festigen die vereinsübergreifenden Kontakte, die unerlässlich sind, um Faninteressen in Deutschland Gehör zu verschaffen.
    Kein anderes Land kann auf ein so breit gefächertes und inzwischen so gut akzeptiertes Fannetzwerk aufbauen, das der Fankongress von Unsere Kurve und ProFans einmal mehr eindrucksvoll gezeigt hat. Die Zusammenarbeit dieser beiden Organisationen ist zudem eine große Chance für die effektive Vertretung von Faninteressen in Deutschland – und dass der Kongress sie noch enger hat zusammenrücken lassen, ist nur eines der wirklich wertvollen Ergebnisse der zwei Tage in Berlin.

  • „Mit den Ohren sehen“ – erneute Reporterschulung für Arminia-Blindenreporter

    Bereits zum dritten mal nahmen Vertreter der DSC-Behindertenbetreuung am letzten Wochenende bei einer zweitägigen Schulung der Deutschen Fußball Liga zum Thema „Audioreportage für Blinde und Sehbehinderte“ teil – dieses mal allerdings in fast voller Besetzung:  Jörg Winkelmann, Thorsten Röwekamp und Alexander Friebel reisten zur Weiterbildung in die Sportschule Kamen-Kaiserau.

    Wissenschaftlich begleitet u. a. von der Uni Hamburg gab es unterschiedliche Workshops aber auch Vorträge und praktische Übungen, die sowohl Einsteiger als auch bereits tätige Sehbehindertenreporter ansprachen. Fachliche Dozenten vor Ort waren Broder-Jürgen Trede vom HSV, Wolf Schmidt vom FC St. Pauli, Björn Naß von Bayer 04 Leverkusen sowie Ralf Scholt vom hessischen Rundfunk, der als Sportreporter u.a. für die Sportschau in der ARD arbeitet. Daneben wurden auch Schnittprogramme, Übertragungstechniken und die aktuelle Infrastruktur in den ersten beiden Ligen vorgestellt. Erfreulich für die Bielefelder Abordnung: mit Thorsten Röwekamp wurde ein heimischer Vertreter in eine neugegründete, regionale DFL-Arbeitsgruppe entsandt.

    Die Deutsche Fußball Liga veranstaltet bereits seit dem Jahr 2008 spezielle, mehrtägige Schulungen für Blindenreporter. In unserem Stadion werden entsprechende Plätze für Blinde und Sehbehinderte allerdings bereits seit der Saison 2004/2005 angeboten.

    Fotohinweis: der Sportchef des hessischen Rundfunks mit der Bielefelder Abordnung (v.l.n.r.: Thorsten Röwekamp, Jörg Winkelmann, Ralf Scholt, Alexander Friebel).