Monat: Dezember 2013

  • Aktionsspieltag und 4:1-Sieg

    Im Vorfeld des Spiels hatten sich zahlreiche Fans engagiert und vier Informationsstände vorbereitet, die ab Stadionöffnung verschiedene fanrelevante Themen beleuchteten. Mit diesen sollte inhaltlich die Brücke geschlagen werden zwischen der Kampagne 12:12 aus dem Vorjahr hin zum bundesweiten Fankongress im Januar 2014, der von ProFans und Unsere Kurve organisiert wird. Die Finanzierung dieses Kongresses wird zudem durch den Erlös aus dem Schalverkauf unterstützt, der Gesamterlös wird nach dem Berlinspiel gespendet werden.

    Am Spieltag selbst ging es an den Ständen zunächst um vier unterschiedliche Schwerpunktthemen:

    „Sicherheit durch Repression?“
    Bereits vor den Toren der Südtribüne konnten sich alle Fans über die neuen Stadionverbotsrichtlinien und die nach wie vor bestehende Problematik informieren, dass Stadionverbote ohne Schuldnachweis präventiv ausgesprochen werden, jedoch vor allem öffentlich und durch größeren Zeitbedarf auf dem juristischen Weg zunehmend als wirksame Strafmaßnahme kommuniziert werden. Das Prinzip „im Zweifel für den Angeklagten“ gilt zwar vor ordentlichen Gerichten auch für angeklagte Fußballfans, im Stadionverbotsverfahren kehrt sich dieses allerdings ins Gegenteil. Veranschaulicht wurde dieser Zusammenhang an einem großen Banner, auf dem die zeitliche Abfolge von Stadionverbots-, Ermittlungs- und Gerichtsverfahren dargestellt waren. Über die Zusammenhänge und einzelnen Abläufe wurde zusätzlich zur Möglichkeit der Nachfrage über einen Flyer informiert, den wir auch hier zum Downloadbereitstellen.

    „Auswärts fahren – Im Gästeblock ist vieles anders“
    Weiter ging es hinter den Einlasstoren mit dem Stand neben dem ASC-Pavillon, an dem Unsere Kurve, das neue Handbuch „Mein Verein – Perfekter Verein?“ sowie die Besonderheiten von Auswärtsfahrten vorgestellt wurden. Das Thema „Auswärts fahren“ wurde dabei mit vielen Bildern und Plakaten dargestellt, auf denen Situationen zu sehen waren, die typischerweise eher auswärts als zu Hause zu beobachten sind. Von Alkohol- und Schuhkontrollen über Fahrtorganisation bis hin zu Fanmaterialien gab es auf den Plakaten auch einige Hintergrundinfos direkt am Stand zum Nachlesen. Großes Interesse herrschte auch an den Bildern aus dem „eigenen“ Gästeblock in unserem Stadion sowie zu Informationen zu den Abläufen dort, da die meisten die Blöcke A1 und A2 bisher nur vom Blick über das Spielfeld oder von Stadionführungen kennen. Den Flyer zu Auswärtsfahrten stellen wir ebenfalls hier zum Download bereit, inhaltlich richtet er sich vor allem an bisher wenig auswärts-fahrende Fans.
    Zudem wurde das während des Europaprojektes erstellte Handbuch der IG Unsere Kurve vorgestellt, in dem Vereinsstrukturen, Hinweise zu sinnvollen Satzungsinhalten und Vereinsarbeit ausführlich beleuchtet werden. Dieses wird auch weiterhin im ASC-Stand zum Mitnehmen bereitliegen, außerdem steht es hier als pdf-Datei zur Verfügung.

    „Freiheiten für Fußballfans: Ein Privileg?“
    Unter der Südtribüne war dann ein weiterer Stand aufgebaut, an dem kritisch hinterfragt wurde, wieweit die Freiheiten für Fußballfans inzwischen eingeschränkt sind. Von zweifelhafter Einschränkung der Meinungsfreiheit über Zaunfahnenplätze bis hin zu bezahlbaren Eintrittskarten wurden hier viele Probleme aufgegriffen, die im Fanalltag inzwischen als Privilegien gelten, sofern sie (noch) fanfreundlich gestaltet werden. Dass jeder Einschnitt die Gestaltungsmöglichkeiten und kreativen Kräfte in den Fankurven beeinträchtigt, zu einer Entfremdung zwischen Vereinen, Verbänden und Fans beiträgt und nicht zuletzt die gegenseitige Wertschätzung vermindert, wird angesichts der gesetzten Prioritäten deutlich. Werbebanden verdrängen die selbstgestalteten Zaunfahnen, Klatschpappen übertönen die Gesänge. Wenn Vereine bei Entscheidungen Rücksicht auf die Interessen der eigenen Anhänger nehmen, wird dies mitunter als außerordentliches Entgegenkommen statt einer Selbstverständlichkeit innerhalb der „eigenen Familie“ dargestellt. Die Freiheiten als wichtigen Bestandteil des Fußballs und gemeinsames Interesse von Vereinen und Fans aufzufassen, als Chance für ein konstruktives Miteinander, das sich gegenseitig unterstützt statt einschränkt, wäre ein wünschenswertes Ziel für die weitere Entwicklung. Auch den Flyer zu diesem Stand stellen wir Euch hier zum Nachlesen zum Download.

    „Wem gehört der Fußball?“
    Unter diesem Motto widmete sich der vierte Stand (auch mit seinem Flyer) dem Thema Spieltagszeiten und bezog deutlich Stellung zu aktuellen Problemen der Zweitligisten. Die durch überdimensionierte Uhren am Stand dargestellten zersplitterten Anstoßzeiten in der zweiten Liga machen nicht nur Arminias Fans zu schaffen und liegen sicherlich nicht im Interesse der tausenden Stadionbesucher, sondern vielmehr in einem TV-kompatiblen Bedienen kommerzieller Interessen. Möglichst viel Werbung, möglichst viel Sensation muss untergebracht werden, um das Produkt Fußball optimal zu vermarkten. Auf der Strecke bleiben diejenigen, die ihn erst zu dem für Medien interessanten gesellschaftlichen Ereignis gemacht haben, die Fans selbst. Sie haben am wenigsten Einflussmöglichkeiten und auf ihre Interessen wird am wenigsten Rücksicht genommen, stigmatisiert von der Öffentlichkeit als störendes Element wird immer mehr verkannt, welche Rolle sie im Gesamtsystem spielen und was ohne sie fehlen würde. 12:12 hat eindrucksvoll gezeigt, wohin ein Verdrängen der Fankultur führen würde. Mit dem Fankongress im Januar wird nun erneut die Frage in den Raum gestellt, wie Probleme besser gelöst und Fans stärker einbezogen werden können.

    Schwarz-Weiß-Blauer Jubel zum Jahresende
    Das Spiel gestaltete sich im Anschluss an die gelungenen Fanaktionen ebenso erfolgreich: Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit kam Arminias Hartnäckigkeit und Laufbereitschaft immer mehr zum Tragen und vermochte die individuell stärker aufgestellte Spielvereinigung in die Knie zu zwingen.  Ein gelungenes DSC-Jahr fand dann einen würdigen Abschluss, mit dem Dank der Mannschaft an die treu unterstützenden Fans sowie der Humba, die hier auch im Video nochmals zu sehen ist.

    Auch wir bedanken uns bei allen Arminen für ein geordnetes, positives Jahr 2013, in dem akribisch für eine bessere Zukunft gearbeitet werden konnte und einige Schritte in die richtige Richtung getan werden konnten. Weder die Aufstiegsfeier noch die unglaublich kämpfende Mannschaft hätten wir vor drei Jahren für realistisch gehalten, umso befreiender ist der Rückblick auf das nun zu Ende gehende Jahr. Lasst uns in Berlin noch einmal gemeinsam feiern und den Schwung über die Feiertage mitnehmen in ein hoffentlich ebenso gutes Jahr 2014!

  • Aktionsspieltag

    Hallo Arminen,

    Unter dem Motto „Fanfreundliches Stadionerlebnis: Wie Fans den Fußball wollen“ richten die Fanorganisationen ProFans und Unsere Kurve am 18./19. Januar 2014 den zweiten bundesweiten Fankongress in Berlin aus.
    Das Motto des Kongresses ist bewusst gewählt als Abgrenzung gegen das Konzeptpapier „Sicheres Stadionerlebnis“, das Ende des Jahres 2012 eine heftige Debatte um die Sicherheit in deutschen Fußballstadien ausgelöst hat.

    Abseits populistischer Forderungen nach immer schärferen Sicherheitsmaßnahmen und den häufig überzogenen Darstellungen in den Medien, werden im Rahmen des Fankongresses Lösungen für die zahlreichen Spannungsfelder im Fußball und in den Fankurven erarbeitet und präsentiert. In vielen unterschiedlichen Vorträgen, Diskussionsrunden und Arbeitsgruppen steht das Thema Fankultur im Mittelpunkt. Alle am Fußball beteiligten Akteure sind zur Teilnahme eingeladen.
    (weitere Informationen: www.fankongress.de)

    Vor diesem Hintergrund möchten wir das Heimspiel gegen die SpVgg. Greuther Fürth am 15. Dezember 2013 für einen Aktionsspieltag nutzen. Rund um die Südtribüne erwarten Euch insgesamt vier Infostände zu unterschiedlichen fanrelevanten Themen:

    · Sicherheit durch Repression? – Stadionverbote, ZIS, Fanrechtefonds

    · „Auswärts fahren“ – im Gästeblock ist vieles anders – Unsere Kurve: Getrennt in den Farben, gemeinsam in der Sache

    · Freiheiten für Fußballfans: Ein Privileg? – ProFans: Ohne uns kein Kick!

    · Wem gehört der Fußball? – Anstoßzeiten, Kommerzialisierung

    Wir laden alle interessierten Arminen herzlich dazu ein, sich zu informieren und mit uns zu diskutieren.
    Darüber hinaus verkaufen wir an allen Ständen (und zusätzlich am Stand des Dachverbands) einen schicken Balkenschal für 12 Euro. Mit dem Gewinn aus diesem Verkauf unterstützen wir die Finanzierung des Fankongresses.

    ProFans Bielefeld
    Arminia Supporters Club (ASC), Mitglied der IG Unsere Kurve

  • Meet & Greet in den Februar verlegt!

    Aus terminlichen Gründen müssen wir den für Mittwoch geplanten Meet&Greet-Abend leider zumindest für diesen Tag absagen. Es tut uns sehr leid, dass dieses vorweihnachtlich gedachte Treffen mit Patrick Schönfeld nun erst im Februar stattfinden kann. Jedoch wird es auch im Februar nicht weniger interessant sein, „Patsche“ persönlich kennenlernen zu können, Fotos und Autogramme bekommen zu können und ihn über all das auszufragen, was ihr schon immer wissen wolltet.

    Wir aus dem YouthClub-Team des ASC wünschen Euch allen trotzdem eine schöne Advents- und Weihnachtszeit und hoffen, dass Ihr genau so gern im Februar dabei seid!

  • MoBiele-Party im Sparren-Express

    Mit einer kleinen Enttäuschung endete die MoBiele-Party mit dem SparrenExpress: Es konnten, wie bei Sonderfahrten üblich, am Veranstaltungstag keine Tickets für eine weitere Tour gebucht werden. 

    Aber dass diese außergewöhnliche Location so einschlagen würde, damit hatte das veranstaltende Ü50-Team des ASC auch nicht gerechnet. So lief der Fahrscheinverkauf doch etwas schleppend an und mit 43 Feiernden war die Kneipe auf Rädern nicht ganz ausgebucht.  Wie bei der Bahn üblich, musste im Vorfeld noch eine kleine Hürde gemeistert werden: Der Abfahrtsort wurde verlegt, worüber die Reisenden allerdings rechtzeitig informiert wurden. Zum Einchecken fanden sich die Fahrgäste, ausgerüstet mit ihren Gruppen- und Einzeltickets, pünktlich eine Viertelstunde vor Abfahrt am Bahnsteig Sieker ein und kriegten kalte Füße, denn die Bahn hatte – wie sollte es auch anders sein – mal wieder Verspätung!  Als der Zug dann auf dem Nebengleis einfuhr, drängten die Reisenden in die Waggons. Zum Glück funktionierte hier die Heizung und ein exzellenter Service bei der Fahrt ließ schnell die kleinen Pannen vergessen.

    Zuerst empfingen zwei freundliche Stewardessen die Gäste mit Sekt, bevor Schaffner Frank Höveler nach einer kurzen Begrüßungsansprache und den üblichen Hinweisen auf Notausgänge und Toiletten sowie das Aussetzen der Anschnallpflicht das großzügige Buffet eröffnete und Fahrt aufgenommen werden konnte. Bei Häppchen und Getränken und voller Partylaune fuhr der SparrenExpress dem ersten Zwischenstopp, der Endhaltestelle Lohmannshof entgegen, wo eine erste Raucherpause eingelegt werden konnte.

    Zum Glück gab es, wie angekündigt, bei der Weiterfahrt weder Blitzer noch Verkehrskontrollen auf der vorgeschriebenen Schienenstrecke und auch die Polonaise im Fahrzeug wurde lächelnd von den Ordnungskräften geduldet. Zwischendurch hielten die Tanzenden inne, um der Rede des „Special-Guests“, Präsident Hans-Jürgen Laufer, zu lauschen. Die Wartenden auf den Bahnhöfen kriegten davon nichts mit. Ihnen wird eher das Mitgrölen der Musik, das durch die geöffneten Kippfenster auf die Bahnsteige hallte, in Erinnerung bleiben. So chauffierte der Zugführer die Feierbiester durch das – in der Dunkelheit leider kaum zu sehende – vorweihnachtliche Bielefeld, dem nächsten Etappenziel entgegen.

    Von der Raucherpause unbeeindruckt hörten einige Reisende beim Zwischenstopp am Bahnsteig der nächsten Endhaltestelle gar nicht auf das Tanzbein zu schwingen, bevor es alle Gäste nach der Weiterfahrt in der einmaligen Kneipe auf Schienen wieder richtig krachen lassen konnten. Auf die Frage, warum die lautstarke HUMBA, die von den Wänden im Tunnel wiederhallte, von einem Fahrgast und nicht von den Veranstaltern angestimmt wurde, gab es leider keine Antwort, aber das tat der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch. Der Beweis, dass die Ü50 nicht zum alten Eisen gehört, wurde trotzdem nachhaltig erbracht.

    Die Fahrzeit verging wie im Flug; unser Zugführer hatte die Verspätung aufgeholt und erreichte pünktlich die Endstation der 4-stündigen Rundfahrt. Langsam und zögerlich leerten sich die Waggons wieder und auch wenn Schaffner Frank Höveler keine Voranmeldeliste präsentieren konnte, so ließ er sich doch das Versprechen entlocken, ein weiteres Reiseangebot in der kommenden Saison mit seinem Team zu prüfen.