Monat: November 2012

  • Sicherheitsdebatte in der nächsten Runde

    Sowohl in der Fan-AG als auch in der bundesweit aktiven Interessengemeinschaft Unsere Kurve arbeiten wir als ASC direkt mit, die Positionen beider Mitteilungen teilen wir daher auch als ASC:

    Pressemitteilung Unsere Kurve
    Stellungnahme der Fan-AG

    Darüber hinaus erneuern wir die Kritik am Vorgehen des Ligaverbands, der wiederholt die Stellungnahme nur von Erst- und Zweitligisten einholt und damit den gesamten Fußball betreffende Maßnahmen lediglich von 36 Vereinen diskutieren lässt.

    Bereits in der gemeinsamen Stellungnahme von Arminias Präsidium, Geschäftsführung und Fan-AG zur ersten Version des Papiers „Sicheres Stadionerlebnis“ war dieses Vorgehen begründet kritisiert worden und auch in anderen nicht einbezogenen Vereinen auf Unmut gestoßen. Viele andere Kritikpunkte wurden bei der Überarbeitung berücksichtigt, erneut wird die neue Version nun aber nicht auf eine breite Basis gestellt sondern der Alleingang des Ligaverbandes fortgesetzt. Eine informelle oder einbeziehende Berücksichtigung des breiten Unterbaus der Profiligen findet nicht statt.

    Dass die Entscheidung – genauer gesagt sogar schon das Einbringen des Maßnahmenkatalogs als „Diskussionsgrundlage“ – gravierende Auswirkungen auf den Umgang mit Fans in der dritten Liga hat, wurde bereits beim DSC-Spiel in Osnabrück deutlich. Trotz der massiven Kritik an den im Sicherheitspapier genannten „Vollkontrollen“ und dem Zweifel an deren Verhältnis- und Rechtmäßigkeit wurde diese Maßnahme im Arminiablock bereits angewendet.

    Allein das „zur Diskussion stellen“ durch die DFL, Vollkontrollen könnten als legitimes Mittel salonfähig werden, führten in München zu Kontrollen, bei denen die Frankfurter Fanbetreuung  nicht zugegen sein durfte und in Osnabrück zu Inspektionen bis unter die Unterhose – ohne auch nur einen pyrotechnischen Gegenstand zu finden. Zudem haben die beiden vorigen Begegnungen in Osnabrück keine Vorkommnisse zu verzeichnen gehabt, die auf ein erhöhtes Pyrotechnikrisiko hingewiesen hätten – im Gegenteil war von allen Seiten ein normales Spiel erwartet worden, bei dem auch Schwenkfahnen im Block erlaubt wurden.

    Wenn schon jetzt bei einer als normal eingestuften Gefahrenlage Vollkontrollen durchgeführt und bisher selbstverständliche Grenzen des Eingriffs in die Persönlichkeitsrechte für den Einlass in die Gästeblöcke deutscher Stadien überschritten werden, wird deutlich, welche Auswirkungen das Sicherheitspapier selbst vor der Abstimmung nach sich zieht.

    Seit Jahren warnen Fanorganisationen vor einer weiteren Eskalation, inzwischen verzeichnen auch die Polizisten „eine gesteigerte Aggressivität sowie eine Solidarisierung gegenüber den Ordnungsdiensten und den Einsatzkräften der Polizei“. Unverhältnismäßige, demütigende und/oder unverständliche Maßnahmen, wie sie Vollkontrollen darstellen, tragen unserer Ansicht nach nicht zu Entspannung oder zunehmendem Vertrauen in einen verantwortungsbewussten Umgang mit der exekutiven Gewalt bei. Vielmehr sehen wir die große Gefahr, dass Solidarisierungseffekten und weiterer Radikalisierung der Boden bereitet wird.

    Es ist dringend notwendig, einzelfallgerechte und nachvollziehbare Maßnahmen anzuwenden und das Sicherheitspapier so zu modifizieren, dass es eine mehrheitliche Akzeptanz auch in der breiten Fanbasis findet. Dass nun Fanvertreter über die AG Fanbelange des DFB einbezogen werden und die Stellungnahmen der Klubs in die Überarbeitung einfließen, kann zumindest den entstehenden Schaden für den Fußball und letztendlich alle Beteiligten begrenzen. Dabei ist jedoch die überwiegende Mehrheit der Vereine nach wie vor aus der direkten Diskussion ausgeschlossen, selbst wenn die Maßnahmen weit mehr als nur die 36 Erst- und Zweitligisten betreffen werden.

    Da es nach wie vor Bedarf an Überarbeitungen gibt, wird es in den kommenden Wochen zudem bundesweite Aktionsspieltage „ohne Stimme keine Stimmung“ geben, die sowohl Aufmerksam machen sollen als auch mehr Stadionbesuchern die Möglichkeit geben sollen, sich genauer zu informieren. In Bielefeld werden die Spieltage gegen Wacker Burghausen, in Aachen und gegen Dortmund II für die Aktion genutzt. Fangruppen rund um Arminia haben Infostände, Aufkleber, Flyer und Banner vorbereitet, im Stadion selbst wird ein bis Minute 12.12 (in Anlehnung an die Abstimmung am 12. Dezember) andauernder Stimmungsboykott verdeutlichen, wie die Atmosphäre von aktiven und engagierten Fans profitiert.

    Auch wir informieren an unseren Ständen im Stadion, einen Überblick und weitere Hintergrundinfos sind zudem auf der Webseite  12doppelpunkt12 zu finden.

     

  • Stellungnahme der Fan-AG

    „Nach der legitimen Einlasskontrolle durch den Ordnungsdienst des VfL ergriff die Polizei vor Ort die Möglichkeit, in einem sichtgeschützten Bereich ausgewählte Personen mit Hilfe eines ‚Pyrospürhundes‘ einer intensiveren Kontrolle zu unterziehen. Dabei ging es soweit, dass sich einzelne Fans bis auf die Unterwäsche entkleiden und im Intimbereich untersuchen lassen mussten. Es wurden keine pyrotechnischen oder andere verbotenen Gegenstände gefunden. Auch das Abbrennen von Pyrotechnik auf dem Weg zum Stadion, welches wir missbilligen, bietet in unseren Augen keine Legitimation für derartige Kontrollen. Verschiedene Personen haben sich in dieser Woche mit ihrer Beschwerde an den DSC gewandt.

    Die Bielefelder Faninstitutionen empfinden diese Art der Kontrolle als unverhältnismäßig, entwürdigend und nicht hinnehmbar. Solche Ganzkörperkontrollen, derweil auch eine Überlegung im DFL-Papier ‚Sicheres Stadionerlebnis‘, sind ein Eingriff in die persönlichen Grundrechte.

    Dabei bot die Partie VfL Osnabrück gegen Arminia Bielefeld unseres Erachtens im Vorfeld keinen Anlass, einer erstens für uns überraschend großen Polizeipräsens und zweitens der skizzierten Untersuchungsmaßnahmen. Die Aufeinandertreffen der letzten Jahre verliefen ohne negative Begleiterscheinungen. Die DSC-Fanbetreuung und das Fan-Projekt Bielefeld nutzten die Sicherheitsbesprechung unmittelbar vor Spielbeginn bereits, um die polizeilichen Maßnahmen kritisch anzusprechen. Wir werden die Kommunikation weiterhin aufrechterhalten, um ein Umdenken für das nächste Gastspiel in der osnatel-Arena anzuregen.“

     

  • Das Livestream-Interview mit Tim Jerat

    Unsere im Sommer erfolgreich gestartete Interviewreihe möchten wir jetzt mit Tim Jerat fortsetzen. Dieser stellt sich am Dienstag, den 20. November 2012 in der Zeit von 18.15 Uhr bis 19 Uhr Euren Fragen. ASC-Livestream-Kommentator Heinz Schindler wird wie gewohnt durch das Gespräch führen.

    Ab sofort habt Ihr wieder die Gelegenheit, uns per E-Mail an audio@arminia-supporters.de oder über die Facebookseite des ASC Fragen zuzuschicken, die wir dann Tim Jerat stellen werden. Natürlich wird es auch während des Interviews noch möglich sein, per E-Mail oder Facebook weitere Fragen einzureichen.

    Update: Bitte keine Fragen mehr zuschicken! Ihr könnt das Interview inzwischen jederzeit hier oder im Livestreamarchiv nochmal anhören:

  • Fan-AG-Abend: Lesung im Sechzehner

    Die drei Autoren Volker Backes, Andreas Beune und Christoph Ruf stellen ihre gemeinsame Publikation „Ohne Fußball wär’n wir gar nicht hier“ vor. Das Buch wurde vom Werkstatt Verlag in diesem Jahr publiziert und vom 11 Freunde-Magazin umgehend zum Buch des Monats gewählt.

    Den drei freien Journalisten ist der heilige Ernst, mit dem sie noch vor 15 Jahren Abende lang über die letzten Abwegigkeiten des Fußballlebens diskutierten, abhanden gekommen. Und dennoch juckt es sie immer noch in den Füßen, wenn am Horizont ein hell erleuchteter Flutlichtmast zu sehen ist. Über dieses Spannungsfeld zwischen Faszination, Abhängigkeit und Ermüdung erzählen sie in ihrem Buch. Dabei entstanden Sach- und Lachgeschichten aus der Fußballwelt – subjektiv, launig, polemisch und ungerecht, aber niemals langweilig.

    Volker Backes war unter anderem für „11 Freunde“ aktiv und Mitautor der Arminia-Chronik „100 Jahre Leidenschaft“. Bei der ein oder anderen seiner Geschichten ist der DSC-Bezug unverkennbar. Andreas Beune hat ebenfalls „blaues Blut“ und war einst einer der Initiatoren des beliebten Bielefelder Fanzines „Um halb vier war die Welt noch in Ordnung“. Christoph Ruf arbeitet unter anderem für Spiegel online und wurde 2008 für das „Fußballbuch des Jahres“ ausgezeichnet.

    Die Fanabende der Fan-AG beschäftigen sich mit relevanten Themen wie Problemen von Mitgliedern und Fans. Nach der Podiumsdiskussion zum Thema „Fußball und Gewalt“ im August, der Veranstaltung „Wann ist ein Derby ein Derby?“ im September und dem „Infoabend Museum“ im Oktober folgt nun Möglichkeit vier gemeinsam einen Abend im Sechzehner zu erleben. Am 15. November steht der Humor und die gemeinsame Freude am Fußballsport im Fokus dieser Veranstaltung. Als Mitglied der Fan-AG freuen wir uns auf einen weiteren gemeinsamen Abend mit Euch und laden alle Mitglieder und Fans herzlich ein, dabei zu sein! Wir sind sicher, dass es sich lohnen wird!

  • EU-Projekt: Fan-Positionspapier wird im Europäischen Parlament vorgestellt

    Am Mittwoch, den 7. November 2012, lud die Fanorganisation Supporters Direct Europe (SDE) zur Vorstellung ihres Positionspapiers „The Heart of the Game: Why Supporters are Vital to Improving Governance in Football“ zusammen mit Gastgeber Ivo Belet (MEP) ins Europäische Parlament nach Brüssel ein. Neben der Vorstellung wurden in einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion die Möglichkeiten zur Verbesserung im europäischen Fußball erörtert.

    Die Veranstaltung in Brüssel sowie das Positionspapier wird unterstützt von der UEFA sowie den im europäischen Projekt „Improving Football Governance“ beteiligten nationalen Fanorganisationen, die ebenfalls bei der Vorstellung im Europäischen Parlament vertreten waren. Zudem waren Vertreter der nationalen Verbände und Ligen vor Ort, ebenso wie Mitglieder des Europäischen Parlaments, des Rates und der Kommission.
    Auch Unsere Kurve unterstützt das Positionspapier als Partner von SDE im europäischen Projekt und nahm mit drei Vertretern an der Präsentation in Brüssel teil.

    Das Positionspapier stellt übersichtlich heraus, wie die Einbeziehung von Fans positiv auf unterschiedliche Themen des Fußballs einwirkt, besonders im Focus sind dabei:

              Verbesserung der Vereinsführung (Governance) im europäischen Fußball

              Verbesserung der finanziellen Nachhaltigkeit im Fußball

              Verbesserung der sozialen Funktion des Sports in Europa

              Verbesserung bei Transfertätigkeiten

              Verbesserung im Kampf gegen Spielmanipulationen

              Reduzierung von Diskriminierung und Gewalt

    Darüber hinaus sind konkrete Empfehlungen an Behörden und Führungsgremien des Fußballs enthalten: Rückkehr zum „Mitgliederverein“ in Ländern mit „Klubbesitzer-Modell“, Ausbau der bestehenden nationalen Netzwerke organisierter Fußballfans sowie Umsetzung der Vereinslizenzierung besonders im Hinblick auf das Financial FairPlay in allen europäischen Ligen.

    Supporters Direct Europe hat die wichtigsten fan- wie fußballpolitischen Positionen im neuen Papier herausgestellt, sowohl im Hinblick auf bestehende Probleme als auch das Verbesserungspotential durch mehr Einbeziehung der jeweiligen Fanbasis und strukturelle Einbindung von Fanvertretern in die Gremien von Vereinen und Verbänden.

    Das Positionspapier steht hier bereits in der englischen Version zur Verfügung, genauso wie die englische Zusammenfassung. Die deutsche Übersetzung wird in Kürze folgen, auf deren Veröffentlichung werden wir auch nochmal gesondert hinweisen.

    In der Podiumsdiskussion haben David Lampitt (Chief Executive, Supporters Direct), William Gaillard (Senior Adviser to Michel Platini, UEFA), Emanuel Medeiros (Chief Excutive Officer, Professional Football Leagues) und Christian Müller (Geschäftsführer, SG Dynamo Dresden) diskutiert, wie die finanzielle Nachhaltigkeit und die Führungsstrukturen der Vereine im europäischen Fußball verbessert werden können und weshalb die stärkere Einbindung engagierter Fans auf allen Ebenen für die gemeinsamen Ziele notwendig ist. Moderiert wurde die Diskussion von Raphael Honigstein (Süddeutsche Zeitung, The Guardian).

    Sowohl die Redebeiträge auf dem Podium als auch die daran anschließenden Diskussionen stießen bei Parlamentariern wie Vereins- und Ligavertretern auf großes Interesse, sodass noch weit über das offizielle Ende hinaus ein reger Austausch über Inhalte des Positionspapiers und die Möglichkeiten jedes Beteiligten, einen positiven Einfluss auf die weiteren Entwicklungen zu nehmen, stattfand.
    Supporters Direct Europe hatte hier einen hervorragenden Rahmen geschaffen, um in sachlicher und ausgewogener Atmosphäre diskutieren zu können, wie engagierte Fans stärker einbezogen werden können und damit einen reellen Beitrag zu Verbesserungen im Fußball leisten können. Besonders erfreulich war dabei zu sehen, welch großes Interess an den Meinungen aus der Basis heraus vorhanden war und dass sich viele Europaabgeordnete deutlich mehr Zeit als ursprünglich eingeplant nahmen.

    In Deutschland sehen wir die bestehenden Strukturen auf Vereinsebene insbesondere aufgrund der sogenannten „50+1-Regel“ als vorbildlich für Europa an. Gerade deshalb gilt es, diese mitgliederfreundlichen Strukturen zu stärken und für ihren Erhalt einzutreten. Dies wurde – genauso wie die Bedeutung des Financial FairPlay – von allen Unsere Kurve- Vertretern in den Gesprächen besonders hervorgehoben.

    Das Positionspapier kann dabei anschaulich verdeutlichen, welche positiven Auswirkungen von der Einbeziehung engagierter Fans für Vereine und den gesamten Fußball in Europa ausgehen. Doch nicht nur im Parlament gilt es mit allen Beteiligten gemeinsam wirksame Strategien zu entwickeln, vielmehr sind wir davon überzeugt, dass das Positionspapier auch für die Arbeit an Verbesserungen in Deutschland einen wichtigen Beitrag bieten wird.

    Unsere Kurve unterstützt das von Supporters Direct Europe entwickelte Positionspapier und wird mit drei Vertretern bei der Präsentation vertreten sein.

    Als Mitglied bei Unsere Kurve unterstützen wir das Positionspapier im ASC ebenfalls und werden die darin verankerte Philosophie auch in unserer Arbeit verstärkt einbringen. Für weitere Infos oder Nachfragen zum Projekt stehen wir unter fans@arminia-supporters.de gern zur Verfügung.

  • Auswärtsfahrt nach Osnabrück

    Schon zum vierten Mal in dieser Saison bieten wir Euch eine Busfahrt an, um unsere Mannschaft auch auswärts zu unterstützen.

    Los geht es am 17.11.2012 vom Almparkplatz, wo wir uns um 10.30 Uhr treffen, Abfahrt ist um 11 Uhr. Zurück sind wir gegen 18 Uhr.

    Wer jetzt Lust bekommen hat, unseren DSC in Osnabrück zu unterstützen, kann sich unter youthclub@arminia-supporters.de anmelden.

    Wie für die bisherigen Fahrten gelten auch für die Fahrt nach Osnabrück die folgenden Fahrpreise:

    Für ASC-Mitglieder bis 18 Jahre: 15 € inkl. Eintrittskarte,
    Nichmitglieder bis 18 Jahre: 20 € inkl. Eintrittskarte,
    ASC-Mitglieder über 18 Jahre: 10 € + Eintrittskarte und
    Nichtmitglieder über 18 Jahre: 15 € + Eintrittskarte.Â