Autor: asc2018admin

  • „Hinter den Kulissen“ am 29. Februar

    An diesem ungewöhnlichen Datum und nur einen Tag nach dem Westfalenpokalspiel in Wiedenbrück lädt der Arminia Supporters Club zu einer Veranstaltung aus der Reihe „Arminia – Hinter den Kulissen“ in den 16er. In dieser Reihe stellen wir Euch Leute vor, die außerhalb des Spielfeldes und des Scheinwerferlichtes – eben hinter den Kulissen – für Arminia tätig sind und stellen ihnen zum Teil unerwartete Fragen.
    Bislang stehen die Gäste noch nicht fest, aber Ihr könnt sicher sein, dass Ihr wieder einen ungewöhnlichen Blick auf Arminia erwarten dürft.
    Wie gewohnt wird es Getränke zu moderaten Preisen und auch einen Imbiss geben.

    Wir öffnen den 16er für Euch am 29.02. um 18:30 Uhr, die Veranstaltung wird um 19 Uhr beginnen.
    Die Karten bekommt Ihr zum Preis von 3,- Euro, von denen Ihr bei der Veranstaltung 2,- Euro in Form von Getränkewertmarken zurückerhaltet, seit dem 28.01.2012 bei jedem Heimspiel am Info-Stand des ASC und am 29.02.2012 an der Abendkasse.

  • Fankongress Berlin

    In erster Linie sollte der Grundgedanke, der auch hinter der Fandemo stand, durch den von ProFans organisierten Fankongress die wichtigen Fanthemen weiter voranbringen helfen. Dabei geht es auch darum, bei den Themen, die für alle Fanszenen in Deutschland wichtig sind, mit einer Stimme und gemeinsam zu sprechen.

    Die Themenvielfalt und die zahlreichen sehr guten Referenten trugen wesentlich dazu bei, dass es beim Kongress spannende und interessante Diskussionen in nahezu allen Foren gab. Neben diesen war ein sehr wichtiger Aspekt das „Networking“ – das persönliche Gespräch mit Fans anderer Vereine, aus anderen Ländern – und der dabei mögliche Erfahrungsaustausch rund um Strategien und Entwicklungen in den einzelnen Vereinen. Konkrete Ergebnisse gab es am Ende des Wochenendes zwar nicht zu vermelden, trotzdem leistet der Fankongress von ProFans einen positiven Beitrag für die Entwicklungen im deutschen Fußball.

    Der ASC war in Berlin mit einem Vertreter vor Ort, während die meisten Aktiven in Bielefeld für Fanparty und Hamburgspiel im Einsatz waren. Es geht für den ASC dabei nicht nur an diesem Wochenende vorrangig darum, die Situation in Bielefeld selbst zu verbessern – doch auch, wenn die Energie vor allem auf Arminia konzentriert wird, ist es gleichzeitig sinnvoll, die überregionalen Themen nicht ganz aus dem Auge zu verlieren, da in diesen deutschland- und europaweit relevanten Entscheidungen vieles dabei ist, das Auswirkungen auf den Fußball und das Fansein in Bielefeld haben wird.
    Aus diesen Gründen waren auch aus der Bielefelder Fanszene vier aktiv bei ProFans engagierte Vertreter vor Ort, zudem sind sie aktiv in der „Pyrotechnik legalisieren“- Kampagne, in deren Rahmen aus der Fanszene heraus ein auf Bielefeld zugeschnittenes Konzept entwickelt worden war. Dass das positive, überregionale Engagement bei ProFans wieder stärkere Bedeutung in der Bielefelder Fanszene bekommt, verdeutlichte dabei die Präsenz beim Kongress. Darüber hinaus war das Bielefelder Fanprojekt in Berlin vertreten, das überregional u.a.  in der AG Fanbelange des DFB mit einem Sitz für die Fanprojekte vertreten ist. Insgesamt ist Bielefeld damit auf überregionaler Ebene sehr stark vertreten, wenngleich dieses Engagement keine schnellen Veränderungen bewirkt, sondern vielmehr weitere Einschnitte in die Fankultur in Deutschland zu verhindern sucht.

    Immer wieder tauchen als mögliche Einschnitte beispielsweise die Reduzierung der Stehplätze, personalisierte Eintrittskarten oder auch Einschränkungen bei Auswärtsfahrten als „innovative“ neue Maßnahmen auf. Diese Überlegungen aus Politik, Medien und anderen Stellen durch sinnvollere Lösungsansätze aus einem gemeinsamen Dialog mit den Vereinen und Verbänden heraus vermeiden zu können, war auch beim Fankongress ein immer wiederkehrender Diskussionsinhalt.

    Ist es möglich, als Fan von Verbandsvertretern als ernstzunehmender Gesprächspartner und wichtiger Beteiligter im Fußball wahrgenommen zu werden? Oder ist das Maximum, sich mit den Verbänden zu unverbindlichen Gesprächsrunden treffen zu dürfen und damit im Gespräch und nicht aus der Presse erfahren zu können, dass Faninteressen auch in der nächsten Entscheidung nicht wichtig genug waren, um berücksichtigt zu werden? Wohin geht die Reise im modernen deutschen Fußball?

    Das Programm des Kongresses beleuchtete verschiedene Problemfelder und bot den Rahmen für wichtige Diskussionen, generellen Erfahrungsaustausch und das beleuchten von Hintergründen.
    Der Samstag stand dabei ganz im Zeichen der in Deutschland aktuellen Themen, während der Sonntag einen Blick über den Tellerrand ins europäische Ausland ermöglichte. Das Programm bot unterschiedliche Themenschwerpunkte, die meist in zwei Diskussionsforen mit vielversprechenden Referenten unterteilt waren.

    Insgesamt wurden die Diskussionen auf einem sehr guten und sachlichen Niveau geführt, wenngleich nur wenige konkrete Ergebnisse am Ende des Kongresses festgehalten werden konnten. Nichtsdestotrotz gab es in allen Bereichen Ansätze, die in der Lage sind, Verbesserungen zukünftig erreichen zu können oder das Engagement der Fangruppen effektiver werden zu lassen. Wir ziehen daher ein positives Fazit aus dem Fankongress, selbst wenn dies nicht an konkret erreichten Zielen festgemacht werden kann.

    Im Folgenden könnt Ihr eine etwas ausführlichere Zusammenfassung der einzelnen Foren nachlesen, außerdem findet Ihr hier das offizielle Abschlussdokument von ProFans :

    1. Thema: Wem gehört der Ball? Der Fußball zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und Privatrecht

    Am Vormittag ging es hier um das Thema Stadionverbote, wobei im Wesentlichen die bekannten Positionen ausgetauscht wurden. Das Podium war dabei sehr stark besetzt und mit Hendrik Große-Lefert (Sicherheitsbeauftragter DFB) und Andre Weiß (Sicherheitsbeauftragter Energie Cottbus) konnten auch zwei Vertreter gewonnen werden, die in die Vergabe von Stadionverboten aktiv involviert sind. Dazu kamen mit Marco Noli (Fananwälte), Antje Hagel (Fanprojekt Offenbach), Jannis Busse (Ultras Hannover) und Gerd Dembowski (Sozialwissenschaftler) weitere Beteiligte, die regelmäßig mit der Stadionverbotsthematik zu tun haben.

    Es standen sich in der Debatte teils konträre Ansichten über die Nutzung der Stadionverbote gegenüber. Einerseits, Stadionverbote als probates, präventives Mittel nutzen zu können (bzw. zu müssen), wohingegen auf der anderen Seite mehr und mehr das Gefühl entsteht, dass das Stadionverbot nicht mehr als Prävention sondern als Ersatzstrafrecht wahrgenommen und genutzt wird, was die Akzeptanz nicht erhöht. Für Aufkleber ein Stadionverbot zu bekommen oder auch ganzen Gruppen, in denen viele Unschuldige in Generalverdacht gestellt werden, pauschal Stadionverbote auszustellen, zeugt nicht von der Anwendung, die ursprünglich vorgesehen war und wenig Kritik hervorrufen würde. Dabei wurde jedoch auch hervorgehoben, dass es inzwischen mehr Vereine gibt, die vorbildlich mit Anhörung, Bewährungen und differenzierten Stadionverbotsdauern arbeiten. Hier wurde dementsprechend der erste Ansatz zu Verbesserungen gesehen – nämlich die standortspezifischen Unterschiede zu vermindern und die Prozesse bis zur Aussprache der Stadionverbote zu optimieren.

    Am Nachmittag folgte das Thema Anstoßzeiten, bei dem deutlich herauskam, dass (am Stadionbesuch interessierte) Fans bei den Planungen keine wirkliche Rolle spielen, den Wünschen der TV- Anstalten jedoch nach Möglichkeit entsprochen wird. Aus diesem Grund ist auch die Häufung von Montagsspielen für die „größeren“ Zweitligavereine leicht nachzuvollziehen, wobei Verbesserungen kaum greifbar scheinen. Eine Einbindung von Fans in die Spieltagsplanungen konnte vom an der Diskussion teilnehmenden Holger Hieronymus (Geschäftsführer DFL) nicht in Aussicht gestellt werden, da er für einen solchen Schritt erst Rücksprache mit den Vereinen halten müsse. So blieb in diesem Bereich eher die Erkenntnis zurück, dass es noch ein schwieriger Weg ist, bis Spiele für Stadionbesucher wieder besser planbar und organisierbar werden.


    2. Thema: Fankultur als soziales Phänomen

    Hier ging es am Vormittag rund um die Eintrittspreise und die Kampagne „Kein Zwanni für`n Steher“. Dass es dieser nicht um die Grenze von genau 20 €, sondern vielmehr um sozialverträgliche und faire Eintrittspreise geht, wurde hier schnell deutlich. Als anschauliches Beispiel wurde angeführt, dass durch die inzwischen weit verbreiteten Topzuschläge Fans des FC Bayern in der Saison 2009/ 2010 ganze 54 € mehr Eintritt zahlen mussten, wenn sie alle Auswärtsspiele ihrer Mannschaft besuchten, als es einen Fan des VfL Bochum gekostet hat, seiner Mannschaft in alle Stadien zu folgen. Auch durch die insgesamt steigende Preisstruktur verändert sich die Sozialstruktur auf den Blöcken, was insbesondere junge Menschen und Familien trifft. Die Vereine werden ihrer sozialen Verantwortung immer weniger gerecht. Die Initiative „Kein Zwanni“ möchte dieser Entwicklung entgegenwirken und ist dabei auf die Unterstützung möglichst vieler Fans unterschiedlicher Vereine angewiesen. Sie ruft daher alle Fans, ausdrücklich nicht nur Ultras, auf, gegen Missstände vorzugehen und sich mit lokaler Arbeit zu beteiligen.

    Der Nachmittag war der Ultrakultur und ihren Facetten gewidmet, wobei zum Einstieg verschiedene von Ultragruppierungen organisierte soziale Projekte vorgestellt wurden. Das karitative Engagement ist jedoch nur ein Aspekt, der den positiven Einfluss der Ultras verdeutlicht. Jugendlichen wird durch Ultragruppen ein großer Rückhalt gegeben und ein breites Spektrum an Möglichkeiten, sich positiv für Verein und Umfeld zu engagieren. Nicht nur bei Choreos, Fahrtorganisationen oder (karitativen) Aktionen wird immer stärker die Verantwortung der Gruppen direkt greifbar. Da das positive Engagement in der öffentlichen Wahrnehmung nicht so stark zum Tragen kommt, empfiehlt Ralf Buschmann (Redakteur des Spiegel) in der Diskussion, die Kommunikationsstrukturen zu professionalisieren. Auch ist er sich sicher, dass der Stadionbesuch ohne Ultras den meisten keinen Spaß machen würde.


    3. Thema: Die Chancen und Grenzen von Selbstregulierung, Freiheit und Verantwortung in den Fankurven

     Am Vormittag ging es in diesem Thema zunächst um Freiheiten und Fanutensilien. Wobei das Modell vorgestellt wurde, bei dem allen Fangruppen alle Fanutensilien so lange erlaubt werden, wie sie sich an wenige Auflagen halten, zu denen vor allem der Verzicht auf Pyrotechnik gehört (Dortmunder bzw. St. Pauli- Modell). Hatte das Modell noch vor wenigen Jahren sehr positive Reaktionen hervorgerufen und viele Befürworter, sieht ProFans es inzwischen als eine Form der Erpressung an, mit der bestimmte Verhaltensweisen verhindert werden sollen. Positive Fankultur hingegen benötige eine Plattform, auf der sie sich entwickeln und entfalten könne. Hierzu wurde als zweites Beispiel die Pyrokampagne als positives Beispiel für Selbstregulierung und Eigenverantwortung vorgestellt. Gerald von Gorrisson räumte als Vertreter des DFB (Leiter Fananlaufstelle) mögliche Kommunikationsfehler ein, sieht jedoch auch keinen Ausweg aus der aktuell verfahrenen Situation. Es bleibt wünschenswert, dass ein Weg zurück zum Dialog gefunden wird und die in den Gutachten theoretisch möglichen Ausnahmen ergebnisoffen auf Augenhöhe diskutiert werden können.

    Der Nachmittag war dem Thema Fangewalt gewidmet, bei dem sich erstmals auch sehr stark rivalisierende Gruppen miteinander auseinandersetzten. Die Meinungen gingen mitunter weit auseinander, trotzdem wurde die Diskussion als sehr gut und als wichtiger Schritt bewertet. Die Inhalte wurden bewusst nicht im Detail vorgestellt, sie werden jedoch in die einzelnen Gruppen hineingetragen und der Dialog zur Fangewalt fortgeführt werden.


    4. Thema: Identifikation der Fans mit dem Verein in Zeiten des „modernen Fußballs“

    Am Vormittag wurden zunächst Diskussionen über das Engagement von Fans für den Erhalt der Vereinsidentität geführt. Als Beispiele wurden der Kampf um das Wappen beim VfB Stuttgart und Aktionen bei Union Berlin zum Traditionserhalt vorgestellt. Außerdem beleuchtete das Beispiel „Max-Morlock-Stadion“ in Nürnberg, wie auch mit etwas neuem eine identitätsstiftende Wirkung für Verein und Fanbasis erreicht werden kann. Dass sich Fangruppen aktiv für Traditionen und Werte des Vereins engagieren, steht mit dem Ultragedanken in direkter Verbindung. Dabei wurde angemerkt, dass es mitunter von Vorteil sein könne, solche Kampagnen in der Außenwirkung nicht allein in der Ultragruppe aufzuhängen, um sie autonomer darstellen zu können.

    Am Nachmittag lag der Schwerpunkt in der Frage, wie Identifikation bei Fans entsteht und was wichtig ist, um diese zu erhalten. Grundsätzlich wurde von allen Teilnehmern der Diskussion bestätigt, dass früher wie heute zunächst das Erlebnis in der Kurve identitätsstiftend wirkt und dafür sorgt, dass das Erlebnis „Livefußball“ faszinierend wirkt. Wer das erste Mal auf dem Block stehe, habe sich in der Regel im Vorfeld nicht mit Gründungsgeschichte, Historie der Vereinsfarben und –wappen oder Strukturen im Verein beschäftigt, vielmehr werde das Fansein durch die Kurve und die Freundschaften auf dem Block geprägt, für die der Verein zunächst nur den Rahmen bietet. Erst später, wenn sich die emotionale Bindung an die Kurve gefestigt hat, würden die im Verein selbst verankerten Identitäten für das eigene Fansein bedeutend und machten in gewisser Weise die Unterscheidungsmerkmale zu all den Vereinen aus, zu denen keine emotionale Bindung besteht. Als ausgesprochen positiv wird daher auch von Diskussionsteilnehmern wahrgenommen, dass die Vereinsfarben allmählich wieder in den Fanblock, insbesondere in die aktiven Fanszenen, zurückfinden und das vereinsunabhängige, einheitliche Schwarz zumindest in einigen Kurven wieder ablösen könnten.

    Ärgerlich sei es für alle Fans, wenn der eigene Verein, speziell durch medial aufgegriffenes Fanverhalten, negativ betrachtet wird. Dabei sei es oft sehr schwer, für Fans normale Rituale auch Außenstehenden zu vermitteln. Insbesondere, da inzwischen eine so große Medienpräsenz vorherrscht, dass mehr Leute Berichte mitbekommen, die früher mit dem Ligaalltag keine Berührungspunkte hatten und heute in TV und Printmedien kaum daran vorbeikommen, jedoch nur einen oberflächlichen Eindruck vermittelt bekommen. Gerade bei diesen entstehe schnell ein Eindruck vom Stadionalltag, der mit der Realität wenig gemein habe und der eher von einem ersten Stadionbesuch abhält – der zudem ein Image zeichne, das mitunter in großem Kontrast zur gelebten Identität stehe. Hier gelte es, die Medien auch aktiv stärker auf positive Ereignisse im Stadion aufmerksam zu machen und positive Berichte zu fördern. Zudem sei es wichtig, Identifikation hochzuhalten und weiterzugeben, um die Einzigartigkeit der Vereine gerade im modernen Fußball zu erhalten und zu verdeutlichen.


    5. Thema: Wie schaut der Fußball in Zukunft aus und welche Rolle spielen die Fans dabei?

    Zu diesem Thema wurde nur am Vormittag ein Diskussionsforum angeboten, das es jedoch in sich hatte. Die Mitbestimmungsmöglichkeiten von Fans wurden hinterfragt, insbesondere im Hinblick auf die Frage, ob die 50+1- Regel hierfür eine Rolle spielt.
    Den Einstieg bildeten vier Vorträge, bei denen Jens Wagner die Strukturen und durch diese gegebene Möglichkeiten der Mitsprache beim Hamburger SV darstellte. Da der HSV bisher keine Ausgliederung vorgenommen hat, seien die Mitgliederrechte außerordentlich wertvoll und die Mitgliederversammlung habe deutlich mehr Einfluss auf die relevanten Entscheidungen als dies bei Vereinen sei, bei denen die Profiabteilung nicht mehr direkt dem Verein angehört.
    Martin Kind erläuterte anschließend die Pläne, wie eine kontrollierte Öffnung für Miteigner ausgestaltet werden könne und wo die rechtlichen Schwierigkeiten bestehen, wenn an der 50+1- Regel wie bisher festgehalten werden sollte. Er plädiert dafür, dass Vereine selbst entscheiden können sollten, ob und welche Strukturen ihre Zukunft positiv beeinflussen, wobei jedem Verein auch bei einer Lockerung der 50+1- Regel viele eigene Gestaltungsmöglichkeiten gegeben seien. Zudem gebe es viele einschränkende Kriterien, die für eine Genehmigung durch den DFL- Vorstand zum mehrheitlichen Verkauf von Anteilen in der Diskussion sind. So würden u.a. Fit- and Proper- Tests, Beschränkung auf nur einen Investor, eine Verpflichtung zum Halt der Anteile über mindestens 10 Jahre, der unentgeltliche Rückfall der Anteile im Insolvenzfall oder auch die Verpflichtung zum Markenerhalt und zur Markenpflege diskutiert und sollen dazu beitragen, dass eine willkürliche oder zu stark mit Eigeninteressen verbundene Übernahme von Mehrheitsanteilen unwahrscheinlich wird. Er sieht immer den Verein in der stärkeren Position, da dieser der verkaufende Partner ist und damit die Bedingungen bestimmen könne, wenngleich er in der Diskussion einschränkt, dass ein Verkauf „mit dem Rücken zur Wand“, also in finanziellen Notlagen, nicht als Paradebeispiel dienen könne. Unsicher ist dabei ebenfalls, ob im Klagefall beispielsweise ein Weiterverkaufsverbot über eine bestimmte Zeitdauer oder der automatische Rückfall der Anteile an den Verein bei Insolvenz des Eigners juristisch haltbar wäre.
    Zur rechtlichen Einschätzung der aktuellen Situation konnte René Lau (Fananwälte) anschließend in seinem Vortrag detaillierter Auskunft geben – insbesondere thematisierte er die Gründe für die Entscheidung des Schiedsgerichts. Dieses sah in der Stichtagsregelung eine Ungleichbehandlung der Vereine und strich sie mit sofortiger Wirkung aus dem Reglement. Hierdurch muss ein Sponsor nur insgesamt über 20 Jahre den Verein „wesentlich unterstützt“ haben und dies nicht mehr (wie bisher) bereits 20 Jahre vor dem 1.1.1999 begonnen haben. Diese Öffnung in einem für den Fußball sinnvollen und gleichzeitig juristisch haltbaren Reglement wieder zu schließen hält er für nahezu unmöglich. Umso wichtiger ist ihm, dass jedes Vereinsmitglied darauf hinwirkt, die eigenen Rechte in den Satzungen zu stärken – und hierüber indirekt einen Ausverkauf der Vereine in Deutschland zu verhindern.
    Für Unsere Kurve sprach anschließend Robert Pohl und stellte noch einmal nüchtern und klar heraus, aus welchen Gründen die 50+1-Regel so wichtig für Vereine und Mitglieder ist und welche Positionen Unsere Kurve vertritt. Die Interessen der Mitglieder- und Fanbasis seien in vorbildlicher Weise am Vereinswohl ausgerichtet und unterlägen keinerlei persönlichen, finanziellen oder dritten Interessen. Sie schützten den Verein somit vor schädlichen oder sportfremden Einflüssen, bewahrten Traditionen und bildeten seine wirtschaftliche Grundlage. Die 50+1- Regel spiele bei den Möglichkeiten eine große Rolle, die Mitgliedern und den Vereinen selbst geboten werden, um auf Entwicklungen in „ihrem“ Profibereich Einfluss nehmen zu können. Nicht zuletzt, weil in der DFL immer mehr ausgegliederte Kapitalgesellschaften die Muttervereine „vertreten“, denen sie gehören (da die Kapitalgesellschaften meist der Lizenznehmer in der DFL sind). Gehörten nun die Kapitalgesellschaften auch noch mehrheitlich anderen Wirtschaftsunternehmen, so würde die DFL nach und nach zu einer Liga, in der sich private Wirtschaftsunternehmen miteinander messen und den „Volkssport Fußball“ endgültig ad absurdum führen.
    Die Vereine und ihre Rechte müssten somit gestärkt werden statt durch die Öffnung von Mehrheitsverkäufen zusätzlich unter finanziellen Druck gesetzt zu werden. Die 50+1- Regel ist dabei nicht nur im Faninteresse sondern  – empirisch belegt – auch im Interesse der überwiegenden Mehrheit der Vereine in Liga 1-4. Unsere Kurve vertritt daher die Position, dass zum Erreichen einer Gleichbehandlung auf keinen Fall eine generelle Öffnung geschehen darf, sondern dass vielmehr die beiden Ausnahmen, Leverkusen und Wolfsburg, ihre Strukturen zum Gemeinwohl so regulieren sollten, dass die 50+1- Regel für alle Vereine beibehalten werden kann. Die gesamte Präsentation ist hier zum Download eingestellt.

    In der anschließenden Diskussion wurden einige mahnende Beispiele aufgeführt, die deutlich machen, dass ein sehr starker Einfluss von außen den Vereinen keine dauerhaften Vorteile eingebracht haben. Unter anderem über TeBe und Union Berlin berichteten Fans, wie die Einflüsse von außen zum Zusammenbruch führten, über das „Flüchten“ der Verantwortlichen und den schwierigen Wiederaufbau durch die Fanbasis.
    Damit Faninteressen nicht erst gehört werden, wenn es schon (fast) zu spät ist, sei es wichtig, dass sich Fans organisiert im Verein einbringen und in den Satzungen ihre Rechte fest verankern. Hierzu zählen für ein weiteres anwesendes Unsere Kurve- Mitglied insbesondere die Einbeziehung in Entscheidungsprozesse, die Vorgabe, dass Anteilsverfügungen und Kapitalerhöhung nur nach Zustimmung eines hohen Mitgliederquorums in der Vereinsversammlung geschehen dürfen und dass in der Satzung festgeschrieben ist, wie viele Anteile und wie viele Stimmrechte dem Verein gehören müssen, wenn dieser ausgegliederte Tochtergesellschaften besitzt.
    Außerdem wies ein Diskussionsteilnehmer darauf hin, dass derzeit ein neuer Trend um sich zu greifen scheint, bei dem Vereine fremdfinanzierte Spieler verpflichten, dafür jedoch auch mögliche Transfererlöse an diesen Spielern abtritt. Für den Moment der Verpflichtung möge das ein attraktiv erscheinender Weg zur Kaderverbesserung mit Hilfe von Unterstützern sein, langfristig gehe den Vereinen und dem Fußball als Ganzes jedoch viel Geld verloren, das stattdessen auf die Konten finanzstarker Unternehmen fließe. Diese Entwicklung solle auch von Fans und Mitgliedern kritischer hinterfragt werden, selbst wenn der Verein im ersten Moment einen Wettbewerbsvorteil zu haben scheint.

    Bielefeld ist in der Diskussion ebenfalls thematisiert worden, sei bei den zuvor dargestellten Überlegungen und Grundsatzfragen derzeit jedoch kein gutes Beispiel. Dies habe zwei wesentliche Gründe: Zum Einen hätten hier die Vereinsmechanismen selbst versagt und kein Außenstehender habe Arminia in die Schuldenfalle getrieben – zum Anderen sei seit etwa zwei Jahren immer wieder die Situation „mit dem Rücken zur Wand“, die die vereinseigene Handlungs- und Entscheidungsfreiheit in gewisser Weise einschränke. Wie schon Martin Kind ziemlich zu Beginn der Diskussionen einräumte, kann ein Verein in solchen Situationen durchaus gezwungen sein, auch gegen die eigenen Vorstellungen Bedingungen und Maßnahmen zu akzeptieren, die ohne finanziellen Druck als inakzeptabel abgelehnt würden.
    Am Beispiel Bielefeld wurde in der Diskussion vielmehr darauf hingewiesen, dass eine Öffnung der 50+1- Regel zwar den „gesunden“ Vereinen selbstbestimmte Handlungsspielräume eröffne, andere Vereine jedoch unter zusätzlichen Druck gestellt würden. Dabei wurde auf weitere Vereine hingewiesen, die derzeit finanziell angeschlagen sind und dass die Gefahr bei geöffneter 50+1- Regel eher von diesen angeschlagenen Vereinen ausginge, wenn man den Ligawettbewerb in Deutschland als Ganzes betrachte. Wären diese auf finanzielle Hilfe von außen angewiesen, könnten sie die Bedingungen wahrscheinlich nicht selbst definieren und müssten die Bedingungen der Unterstützer akzeptieren, die sich verständlicherweise die Bedingungen wünschen würden, die den größtmöglichen eigenen Einfluss ermöglichen: die Übernahme der Mehrheitsanteile. Es drohe somit eine schleichende Übernahmewelle, die von unten beginnt. Nichtsdestotrotz sei es gerade für finanziell angeschlagene Vereine wichtig, dass Fan- und Mitgliederinteressen stärker berücksichtigt werden, damit Identifikation und das Interesse am Vereinswohl effektiver als Schutz in Entscheidungen einfließen können und die Bindung der Fan- und Mitgliederbasis auch in schwierigen Zeiten erhalten bleibe.

    6. Thema: „Rechtsfreier Raum“ Stadion?

    Am Vormittag ging es in diesem Forum um den Datenschutz. Rund um den Fußball habe sich in Deutschland ein fragwürdiger Umgang mit Daten etabliert, wobei durch die oft in rechtlichen Grauzonen praktizierte Weitergabe und Nutzung von Daten Grundrechte massiv eingeschränkt würden. Es wurden Beispiele vorgestellt, wie sich Fans gegen den Missbrauch von Daten erfolgreich zur Wehr gesetzt haben:

    Nachmittags widmete sich das Forum der öffentlichen Dramatisierung unter dem Motto „Wir waren beim Fußball und haben es überlebt“. Leider hatte die ZIS kurzfristig beschlossen, dass der eingeladene Vertreter nicht beim Kongress vor Ort sein sollte, sodass ein wichtiger Adressat fehlte. Er hätte zudem zur statistischen Datenerhebung, u.a. zur nicht stattfindenden Differenzierung von Verletztenzahlen (z.B. nach Fangewalt, Pfefferspray, Unfall) wichtige Beiträge geben können, so aber konnten die bestehenden Fragen nicht klärend diskutiert werden. Die Anwesenden waren sich im Diskussionsverlauf einig, dass die Realität in den Stadien sich in den vergangenen 20 Jahren kontinuierlich verbessert hat – ein Kongress wie jetzt in Berlin sei in den 80ern vollkommen undenkbar gewesen. Selbst wenn viele Stellen etwas anderes zu vermitteln suchten, begebe sich niemand in besondere Gefahr, wenn er ein Fußballspiel besuche. Rund um die Stadien sei früher deutlich mehr Gewalt an der Tagesordnung gewesen, allerdings sei damals der öffentliche Focus nicht so stark darauf ausgerichtet gewesen.

    7. Thema: Der Internationale Teil am Sonntag hatte fünf parallel stattfindende Foren, in denen es um die Situation in anderen europäischen Ländern ging:

    Insgesamt waren die Tage in Berlin sehr abwechslungsreich und mit interessanten Diskussionen gefüllt – insbesondere für die Zusammenarbeit der Fans in Deutschland (zum Teil auch über Deutschland hinaus) war der Kongress in unserer Einschätzung ein wichtiger Schritt. ProFans hat eine tolle Veranstaltung organisiert, bei der alle Anwesenden Neues erfahren und sich austauschen konnten. Durch die sehr guten Referenten wurde zudem viel Wissen in den Kongress hineingebracht, was die Diskussionen durchweg positiv beeinflusst hat. Dass Martin Kind zu der Diskussion in einem solchen Rahmen bereit war, verdient in jedem Fall Respekt – nicht alle offiziellen Stellen haben sich dem Dialog beim Fankongress stellen wollen. Was wiederum mitunter schade für die Foren war.

    Wir freuen uns nach wie vor, dabei gewesen zu sein und hoffen, dass sich (auch) aus dem Kongress weitere positive Entwicklungen für die vereinsübergreifende Zusammenarbeit entwickeln werden.

     

  • Dein Becherpfand für den Nachwuchs

    Mit dem Spiel gegen Darmstadt hat eine Aktion begonnen, bei der jeder Stadionbesucher dazu beitragen kann, die Ausbildung im Nachwuchsleistungszentrum noch besser werden zu lassen. Mit dem Geld der gespendeten Becher können wichtige Projekte fortgeführt oder weiter ausgebaut werden. Hier der Aufruf der Nachwuchsabteilung im Wortlaut:

    Dein Becherpfand für den Nachwuchs

    In den Heimspielen der Rückrunde gibt es für alle Fans und Förderer von Arminia Bielefeld die Möglichkeit einen Beitrag zur Nachwuchsförderung zu leisten. Wie? Ganz Einfach!

    Gebt während des Stadionbesuchs nicht wie sonst üblich euren Trinkbecher an einem der Pfandrückgabestationen ab, sondern am Glücksrad der Jugendabteilung oder drückt ihn den Jugendspielern unter der Südtribüne direkt in die Hand. Pro Trinkbecher spendet ihr somit einen Euro für das Nachwuchsleistungszentrum.

    Ortega, Hernandez, Przybylko – alleine vor dieser Saison haben drei Spieler aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung in den Lizenzspielerkader geschafft. Täglich arbeiten viele haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter mit hohem Aufwand hinter den Kulissen des Nachwuchsleistungszentrums, um eine optimale Förderung und Betreuung der jungen Fußballer zu gewährleisten. Das Aufgabenfeld geht auch weit über die eigentliche Arbeit auf dem Fußballplatz hinaus. Zahlreiche Projekte, wie beispielsweise die neu eingeführte Schulkooperation und das Internat sichern dem DSC im Wettbewerb um die vielversprechensten Talente mit anderen Vereinen langfristig weiterhin die Konkurrenzfähigkeit.

    Mit euerm Becher habt ihr nun die Möglichkeit diese Projekte zu unterstützen und somit euren Beitrag zur Talentförderung zu leisten.

    Macht mit! Arminias Zukunft ist der Nachwuchs!

  • Infos zum Darmstadtspiel

    Mit der Rückrunde beginnt eine Aktion, bei der jeder Stadionbesucher einen kleinen Beitrag für Arminias Zukunft leisten kann: Bei allen Heimspielen werden unter der Südtribüne Jugendspieler Becher sammeln, die gesammelten Spenden werden anschließend für die Projekte im Nachwuchsbereich genutzt werden. Hierzu zählen beispielsweise die Schulkooperation oder auch Arminias Internat. Unterstützt den Nachwuchs und tragt dazu bei, dass Arminias Nachwuchs noch besser gefördert werden kann! Weitere Infos findet Ihr hier.

    Von den HSV- Shirts sind noch einige Restbestände im Verkauf und zwar werden sie ab Stadionöffnung am ASC- Pavillon verkauft werden. Es sind leider nicht mehr alle Größen vorrätig, für alle, die noch ein Shirt in den Größen XL – 4XL kaufen möchten, lohnt es sich, frühzeitig am Pavillon vorbeizukommen!

    An den ASC- Ständen könnt Ihr ab sofort auch die ausgefüllten Anmeldebögen für die ASC- Rückrundenveranstaltungen abgeben. Wer ihn bisher noch nicht gesehen hat: Hier findet Ihr den Anmeldebogen zum herunterladen und ausdrucken.

    Am 29. Februar wird im 16er der Westtribüne eine weitere Veranstaltung stattfinden – dann heißt es wieder „Hinter den Kulissen“. Die Eintrittskarten für diesen Abend werden ab sofort ebenfalls an den ASC- Ständen zu bekommen sein.

    Solltet Ihr es selbst nicht ins Stadion schaffen, aber im Internet oder von unterwegs verfolgen wollen, wie das Spiel für Arminia läuft, empfehlen wir Euch den Livestream. Ab 13.55 Uhr werden unsere Kommentatoren berichten, was im Stadion passiert. Ihr könnt online einschalten oder über Telefon hören – je nachdem, was Ihr in der Nähe habt (und wofür Ihr eine Flatrate habt). Hier geht’s direkt zum Livestream.

    In der Eiskunstlaufabteilung steht dann am Sonntag ein Highlight der Saison an, wenn sie wieder zur Winterfete auf die Oetkerbahn einladen. Von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr wird ein buntes Schauprogramm, eine große Tombola und eine gute Gelegenheit, selbst einmal wieder Eiszulaufen, geboten. Hier findet Ihr einen genaueren Zeitplan – schaut doch mal vorbei!

    Das gesamte Fußball- Wochenende wird deutschlandweit dem Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus gewidmet sein. Auch Arminia wird am Samstag derer gedenken, die ausgegrenzt, verfolgt, gequält und ermordet wurden, die keine Chance auf ein gleichberechtigtes und freies Leben hatten, deren Leiden niemals in Vergessenheit geraten darf.

  • Perspektive Ehrenamt

    In der vergangenen Woche organisierte die Perspektive Ehrenamt, ein gemeinsames Projekt von Studierenden der FH Bielefeld und der Evangelischen Stiftung Ummeln, den ersten Markt der Möglichkeiten in den Räumen der Stiftung. Ziel des Projektes ist es, Menschen mit Behinderung den Einstieg in ehrenamtliches Engagement zu ermöglichen und sie dabei so zu unterstützen, dass sie ihr eigenes Anliegen „Ausübung eines Ehrenamtes“ realisieren können.

    Integration funktioniert heute noch weitgehend über Angebote, die für Behinderte geschaffen werden und sie an Veranstaltungen, Aktivitäten und dem öffentlichen Leben im Allgemeinen so uneingeschränkt wie möglich teilnehmen lassen. Dabei ist es unsinnig, Behinderte in erster Linie als Hilfeempfänger oder hilfebedürftig anzusehen – vielmehr können und wollen sie selbst ihre Arbeit und ihren Einsatz einbringen, um anderen zu helfen.
    Diese Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement anzunehmen und auch in diesem Bereich Barrieren abzubauen hat im ASC bereits vor mehreren Jahren begonnen. Völlig selbstverständlich arbeiten Behinderte wie Nicht- Behinderte in den verschiedenen Teams zusammen, weshalb die Anfrage der Perspektive Ehrenamt im ASC sehr willkommen war.

    Der Abend selbst war in drei unterschiedlich gelagerte „Blöcke“ gegliedert: Zunächst wurde das Projekt sowohl den anwesenden Organisationen als auch den anwesenden Interessierten in zwei getrennten Gesprächskreisen vorgestellt. Hier konnten Fragen zu Ablauf, Ansprechpartnern oder auch zu zeitlichen und terminlichen Möglichkeiten an Mitarbeiter im Projekt gestellt werden, diese wiederum konnten nachfragen, für welche Tätigkeiten ehrenamtliche Hilfe benötigt wird oder für welche Art des ehrenamtlichen Einsatzes sich die Anwesenden interessieren.

    Darauf folgte der eigentliche „Markt der Möglichkeiten“, bei dem sich jeder an den Ständen der Organisationen informieren konnte, was genau sie machen, welche Bereiche durch ehrenamtliche Arbeit unterstützt werden können und wie diese Arbeit in der Praxis aussieht. Der ASC- Stand war schnell belagert und es galt, viele Fragen zu beantworten. Dabei ging es nicht ein einziges Mal um Barrierefreiheit oder Integrationsschwierigkeiten, sondern ausschließlich um Aufgabenbeschreibungen, Nachfragen zur Zusammenarbeit der ASC- Teams oder auch mal um das „Hindernis“, dass der Interessierte langjähriger Schalkefan war und er deshalb eigentlich nicht so gern bei einem anderen Fußballverein mitarbeiten würde.

    Hier ging es also wirklich darum, die Interessen so zusammenzubringen, dass alle Beteiligten Spaß an einer Zusammenarbeit haben und letztendlich die Hilfe, die angeboten wird, einen Nutzen für die Organisation und ihre Arbeit hat. Es wurden zahlreiche Kontakte geknüpft, die nun in den kommenden Wochen weiter ausgebaut werden sollen. Dabei wird sich erst vor Ort zeigen, ob ein dauerhaftes Ehrenamt zustande kommt oder ob die Vorstellungen über die Art der Arbeit und Aufgaben oder auch die Ziele, die Organisationen verfolgen und die derjenigen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, zu unterschiedlich sind.

    Zum Abschluss wurden einige Interviews geführt und ein erstes Fazit gezogen, das wir im ASC als ausgesprochen positiv empfunden haben. Der Ansatz ist in jedem Fall zu begrüßen und der Zuspruch, den der Abend bekommen hat, zeigt, dass auch der Bedarf für das Projekt Ehrenamt in Bielefeld vorhanden ist. Wir hoffen, dass es sich weiter gut entwickelt!

  • Erinnerungstag im deutschen Fußball

    Am 27.01.1945 befreite die Rote Armee die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers des Nazi-Regimes. Zum Gedenken an die Opfer des Holocaust und des Nationalsozialismus findet an dem Spieltag um den 27.01. jährlich der „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ statt.

    Auch Arminia wird sich wie in den Vorjahren an dieser Initiative beteiligen und im Rahmen des Spiels gegen Darmstadt 98 der Ermordeten und Verfolgten gedenken. Ihr Leid darf nicht in Vergessenheit geraten – und weder im Stadion noch anderswo darf je wieder ein Raum entstehen, in dem Rassismus, Diskriminierung und Gewalt toleriert oder gar gefördert werden.

    Wegen ihres Glaubens, ihrer politischen Überzeugung, ihrer Herkunft oder ihrer Behinderung wurden zwischen 1933 und 1945 Millionen Menschen ausgegrenzt, verfolgt, in die Emigration getrieben, grausam gequält und ermordet. Die Dimensionen dieser Verbrechen sind unbegreiflich.

    Trotz dieser Vergangenheit bedrohen auch heutzutage unbelehrbare Neonazis das friedliche Miteinander in unserer Gesellschaft. Sei es durch das Verbreiten ihres menschenverachtenden Gedankengutes, oder wie im Falle der Zwickauer Terrorzelle sogar durch systematisches Morden. 

    Im Stadion kann heute jeder die Unsinnigkeit dieser Ideologie erkennen: In Arminias Kader stehen Spieler aus vielen Nationen und unterschiedlichen Glaubens. Gemeinsam kämpfen sie alle für unseren Verein. Behinderte Fans werden durch ehrenamtliche Arbeit integriert statt ausgeschlossen. Und dem Ball ist es bekanntlich ohnehin egal, wer ihn tritt.

    Doch auch in Bielefeld war dies leider nicht immer so. Der DSC zählte erwiesenermaßen zu jenen Clubs, die die im Dritten Reich umgesetzte Gleichschaltung der Vereine aktiv unterstützten und frühzeitig und eng mit den Nazis kooperierten: Juden wurden ausgeschlossen und aus der Vereinsgeschichte gestrichen, die demokratischen Strukturen im Verein beseitigt.

    Und so fanden sich unter den Holocaust-Opfern auch viele Sportler. Manche von ihnen erkämpften für Deutschland Olympiasiege und Weltmeistertitel, andere hatten bis zu ihrem Ausschluss einfach Freude am gemeinsamen Sport im Verein. Sie spielten in der deutschen Fußballnationalmannschaft wie Julius Hirsch, der im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. Oder engagierten sich in ihren Vereinen, wie der im Warschauer Ghetto umgekommene jüdische Armine Fritz Grünewald.

    Ihnen wird am „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ besonders gedacht werden: Um die Persönlichkeiten, die auch Arminias Vereinsgeschichte prägten, in ehrendem Gedenken zu halten, um die unvorstellbar grausame Ungerechtigkeit, die so viele nicht überlebten, in mahnender Erinnerung zu halten und nicht zuletzt, damit Geschichte sich nicht wiederholt.

  • Auswärtsfahrt nach Erfurt

    Habt Ihr Lust, unsere Mannschaft in Erfurt zu unterstützen?
    Dann bieten wir Euch die Gelegenheit dazu! Der ASC – Youth Club fährt am Samstag, den 25.02.2012, vom Almparkplatz nach Erfurt.

    Für ASC – Youth Club- Mitglieder kostet die Fahrt inkl. Eintrittskarte 15 Euro,
    Nichtmitglieder unter 18 Jahren zahlen 20 Euro inkl. Eintrittkarte,
    Alle anderen ASC – Mitglieder zahlen 10 Euro + Eintrittskarte  und
    Nichtmitglieder zahlen 15 Euro + Eintrittskarte.

    Um vorherige Anmeldung wird unter youthclub@arminia-supporters-club.de gebeten.
    Wenn Ihr bei den nächsten Fahrten (ebenfalls) dabei sein wollt, könnt Ihr Euch für die Fahrt nach Oberhausen und/ oder die Übernachtungsfahrt nach Babelsberg bereits vormerken lassen.

    Der Anmeldebogen für alle Veranstaltungen der Rückrunde ist hier ebenfalls zum Download – diesen zu Nutzen lohnt sich, falls Ihr schon jetzt wisst, dass Ihr an mehreren Veranstaltungen teilnehmen möchtet.

  • Meet & Greet mit Tom Schütz und Alexander Krük

    Nachdem die Mannschaft in den letzten Monaten des vergangenen Jahres auch sportlich wieder viel Freude machte, ist das Interesse an Arminias Profis weiter gewachsen. Interessiert Euch, was in der Hinrunde dazu geführt hat, dass es sportlich wieder richtig gut läuft oder habt Ihr andere Fragen, die Ihr schon immer einmal persönlich stellen wolltet?

    Eine Gelegenheit hierzu bietet sich für alle Jugendlichen ASC`ler (Gäste sind willkommen) am 25.1. ab 18 Uhr im Presseraum, wenn Tom Schütz und Alexander Krük ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern werden. Ihre Erfahrungen bei Arminia stehen dabei genauso im Focus, wie frühere Stationen, ihr Weg in den Profifußball oder wie sie die aktuelle Situation einschätzen nach dem Dämpfer in Aalen – alle Fragen, die Euch interessieren, könnt Ihr Tom Schütz und Alexander Krük beim Meet & Greet  persönlich stellen.

    Außerdem stehen die beiden  für Autogramm- und Fotowünsche bereit, ein kleiner Imbiss sorgt für das leibliche Wohl. Auch wenn die Veranstaltung in erster Linie für jugendliche ASC-Mitglieder organisiert wird, sind Gäste herzlich willkommen!

  • Wir haben da mal ein paar Freunde eingeladen…

    Bielefeld, 14.01.2012, Schüco-Arena, Westtribüne, 16er.

    12:45 Uhr
    Entspannt und mit lockeren Sprüchen bereiten sich die Helfer des ASC und der Fanbetreuung auf die Fanparty vor dem Testspiel gegen den HSV vor. Becher werden an der Theke aufgestapelt, Bierfässer werden angezapft, die Speisen und die T-Shirts werden angeliefert. Alle fühlen sich gut vorbereitet.
    15:45 Uhr
    Mit erschöpften Mienen schauen sich dieselben Leute im Raum um. Sortieren Becher in benutzt und unbenutzt, wischen Bierlachen vom Boden auf und sammeln Pappteller ein. Niemand scheint zu realisieren, dass das Spiel seit einer Viertelstunde läuft.
    Was war in der Zwischenzeit geschehen?

    Eine gemeinsame Party der Fans vom DSC und vom HSV vor einem Spiel, damit hatte niemand von uns Erfahrung. Eine Woche vor dem Spiel waren rund 2.000 Tickets im Vorverkauf abgesetzt. Wie viele würden zum „Neujahrsempfang“ in den 16er kommen? Eine erste Schätzung: „Wenn es gut läuft, kommen 200-250 Leute.“

    Dann wird die Ankündigung auf den Webseiten des ASC und des DSC veröffentlicht, die auf Facebook erstellte Veranstaltung hat innerhalb weniger Tage 100 Zusagen. Allerdings wagt niemand einzuschätzen, wie sich das zur realen Veranstaltung verhält. Kommt auch jeder, der auf Facebook zusagt? Ist „Ich nehme vielleicht teil.“ tatsächlich so zu verstehen oder ist das eine höfliche Absage? Kommen die Hamburger Fans tatsächlich so früh nach Bielefeld? Kommen befreundete Fangruppen zu uns oder haben sie schon eine Stammkneipe, in der sie sich vor den Spielen gegen den HSV zu treffen pflegen? Wir beschließen bei unserer ersten Schätzung zu bleiben und zu hoffen, dass es vielleicht doch 300 Personen werden.
    Tatsächlich jedoch kommen keine 200, 250 oder 300 Fans, sonder 700 Fans der beiden Mannschaften. Die in den 16er gebrachten T-Shirts sind noch vor der offiziellen Stadionöffnung vergriffen, die angebotenen Bockwürste und der Kartoffelsalat finden reißenden Absatz.
    Die Theke gleicht eher einer belagerten Festung. Die Bestellungen kommen in einer hohen Schlagzahl und in unerwarteter Höhe: „Mach mal 10 Bier!“ „Sechs Bier, 2 Radler und eine Cola!“ „Fünf Bier und ich warte schon seit einer Viertelstunde!“

    Obwohl die Zapfhähne scheinbar gar nicht mehr geschlossen werden, kann den Bestellungen kaum nachgekommen werden. Bierfässer laufen leer und müssen gewechselt werden, andere Getränke gehen in ähnlich hoher Zahl weg, so dass die Flaschen nicht mehr aus der Kiste in den Kühlschrank sortiert werden, es fehlt an Bechern. Zwanzig Minuten nach einem Fasswechsel meldet der Zapfer: „Fass ist alle!“ Einwand: „Das kann nicht sein, es ist erst vor 20 Minuten angeschlossen worden.“ Antwort: „Mir egal, wann wir es angeschlossen haben, es ist alle!“ Das Fass war tatsächlich alle und es sollte nicht das einzige Fass an diesem frühen Nachmittag bleiben. Die wenigen Minuten bei einem Fasswechsel sollten bis zum Anpfiff die einzigen Verschnaufpausen bleiben. Wobei hier nicht wirklich von Pausen gesprochen werden kann, wurden doch diese Momente genutzt um alle Besteller von nicht alkoholischen und Biermixgetränken in der Bedienung vorzuziehen.
    Trotz der umlagerten Theke und den teilweise längeren Wartezeiten auf Getränke ist die Stimmung gut. Überall sieht man Fans in Gruppen zusammenstehen, es wird geredet und gelacht, so dass die Musik kaum zu hören ist. Auf den Monitoren laufen alte Spiele des DSC gegen den HSV und manch einer erinnert sich wehmütig an die damaligen Duelle oder tauscht Erinnerungen an diese Spiele aus.

    Ab 15 Uhr lockt das anstehende Spiel und auch wenn noch genügend Fans Getränke mit auf die Blöcke nehmen wollen, langsam beginnt der 16er sich zu leeren. Erst pünktlich zum Anpfiff wird die Theke geschlossen und auch jetzt noch müssen letzte Gäste überzeugt werden, dass die Fanparty vorbei ist und das Freundschaftsspiel vorgeht.

    Alle Beteiligten sind zufrieden und stolz, dass dieses Experiment einer Feier vor dem Spiel so begeistert aufgenommen wurde und so unproblematisch durchgeführt werden konnte. Dabei gilt der besondere Dank allen ehrenamtlichen Helfern, die an dem Tag ohne Unterlass gearbeitet und auf etliche Minuten des Spiels verzichtet haben um diese Veranstaltung so zu ermöglichen.

    Auch andere Vereine reden von Fanfreundschaften, Arminia, der ASC, der HSV, der HSV SC und alle anwesenden Fans haben am 14. Januar bei der Party und beim anschließenden Spiel gezeigt, dass die Fanfreundschaft dieser beiden Vereine auch gelebt wird.

  • T-Shirts: Wer hat noch keins, wer will noch eins?

    Zum Testspiel gegen den HSV am 14. Januar hatte der Arminia Supporters Club wieder eines der beliebten T-Shirts zur schwarz-weiß-blauen Fanfreundschaft entwerfen und produzieren lassen. Das neue Motiv „3 Farben – 2 Ligen – 1 Leidenschaft“ wurde von den Fans so begeistert aufgenommen, dass der Info-Stand des ASC nach dem Spiel „ausverkauft“ melden konnte.

    Nun war der Info-Stand nicht die einzige Verkaufsstelle und daher wurden am Spieltag auf Bestellscheinen die Daten von Interessierten aufgenommen, die wir nun mit dem noch vorhandenen Restbestand an T-Shirts abgeglichen haben. Auch über  das Kontaktformular unserer Homepage kamen noch einige Anfragen herein. Mit allen Interessierten wird Kontakt aufgenommen werden.
    Die Restbestände, die nach der Bearbeitung der Bestellscheine noch vorhanden sind, werden ab dem nächsten Heimspiel am 28. Januar wieder am Info-Stand des ASC zu erwerben sein.

    Leider sind die kleineren Größen restlos ausverkauft. Es wird daher nur noch T-Shirts in den Größen XL-4XL geben. Wir haben uns nach den Konditionen einer Nachproduktion erkundigt, die aufgrund der geringeren Menge allerdings deutlich teurer würde als die ursprüngliche Produktion. Da wir diese nachproduzierten T-Shirts dann nicht mehr zu einem vertretbaren Preis anbieten könnten, haben wir uns entschlossen davon abzusehen. Wir bedauern, dass einige Fans das T-Shirt nicht in ihrer Größe bekommen können.
    Bei der Produktion hatten wir uns bei den Größen an den Verkaufszahlen der früheren T-Shirts orientiert, bei denen ein geringerer Bedarf in den kleineren Größen und ein großer Bedarf in den großen Größen bestanden hatte. Bei der nächsten T-Shirt Produktion werden wir diese geänderte Nachfrage dann selbstverständlich in unsere Kalkulation der zu produzierenden T-Shirts einfließen lassen.