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Kategorie: News
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Unsere Kurve übergibt über 100.000 Unterschriften
Am gestrigen Dienstag hat sich eine Delegation von Unsere Kurve pünktlich um 10 Uhr vor der DFL- Zentrale in Frankfurt getroffen, um über 100.000 Unterschriften von Mitgliedern, Fans und Verantwortlichen aller Vereine an Dr. Reinhard Rauball, Präsident der DFL, zu überreichen. Diese wurden in den vergangenen Wochen und Monaten unter anderem vom ASC gesammelt und dokumentieren die breite Ablehnung der Fanbasis gegenüber Modifikationen oder gar einer Streichung der 50+1- Regel.
Darüber hinaus wurden zahlreiche Banner präsentiert, Flyer verteilt, Vereinssatzungen geändert und Artikel verfasst, deren Inhalt keinen Zweifel am Interesse der Mitglieder und Fans zuließen. Als positive Beispiele sind hier zwei Banner der Bielefelder Fanszene abgebildet, die sich effektiv gegen Kind`s Pläne gestellt hat und dazu beigetragen hat, die Entscheidung „pro 50+1“ zu beeinflussen.
Auch aus dem Ausland erhielten die Aktionen für den Erhalt von 50+1, unter anderem von Supporters Direct, Unterstützung (http://www.arminia-supporters-club.de/news/aktuelle-news-1286.php) .Während der DFL- Sitzung stellte sich eine für viele überraschend klare Ablehnung der eingereichten Anträge heraus. Der Antrag von Hannover 96 und Martin Kind, 50+1 komplett aus den Lizenzbedingungen streichen zu lassen, wurde lediglich vom Antragsteller selbst unterstützt, der Antrag vom FSV Frankfurt, eine Kommission zur Konsensentwicklung einzusetzen, fand mit dem FSV und Hannover nur einen Befürworter mehr.
Schalke hat seinen Antrag anschließend zurückgezogen.
Mehr zu den eingereichten Anträgen: http://www.arminia-supporters-club.de/news/aktuelle-news-1295.php .Mit dieser überdeutlichen Positionierung der DFL dürfte auch Martin Kind keinen Zweifel am Willen der Vereine mehr haben. Für den Fall einer Klageeinreichung seinerseits steht damit ebenfalls fest, dass er ausschließlich Eigeninteressen und keinesfalls diejenigen Interessen der finanziell schwächer gestellten Vereine verfolgt. Schließlich haben auch diese keine Veranlassung gesehen, die stabile Grundlage des deutschen Fußballs für kurzfristig verfügbare Investorengelder zu gefährden.
Mit diesen Entscheidungen hat die DFL einen ganz wichtigen Meilenstein für Chancengleichheit und sportlich orientierten Wettbewerb bei gleichzeitiger Basisorientierung im deutschen Fußball gesetzt. Eine gerichtliche Entscheidung in dieser Frage wird voraussichtlich früher oder später angestrengt werden – dass sich die deutschen Profivereine in der grundsätzlichen Frage der Möglichkeit von Mehrheitsverkäufen so einig sind, dass dies für ihr Ligensystem nicht sinnvoll wäre, wird die Erfolgsaussichten vor europäischen Gerichten dabei sicherlich nicht fördern.
Weitere Informationen und Bilder aus den Kurven anderer Vereine findet ihr hier: www.unserekurve.de
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Heute entscheidende Sitzung der DFL
Der DFL liegen für heute 3 wichtige und zukunftsweisende Anträge verschiedener Vereine vor, sodass die Entscheidungen dieser Sitzung die grundsätzliche Richtung für den deutschen Vereinsfußball wesentlich beeinflussen werden.
Am meisten diskutiert wurde in den letzten Wochen und Monaten der Antrag von Hannover 96 und Martin Kind, die 50+1- Regel aus den Lizenzbedingungen streichen zu lassen, ein von ihm entwickeltes Konsensmodell fand in der vorigen DFL- Versammlung keine ausreichende Zustimmung. Nach wie vor steht auch seine Drohung im Raum, notfalls eine gerichtliche Klärung anzustrengen, sollten innerhalb der Liga keine für ihn ausreichenden Freiräume zum Anteilsverkauf eingeräumt werden.
Dabei handelt es sich immer um Anteilsmehrheiten – bis zu 49 % der Anteile dürfen auch nach bestehendem Lizenzrecht veräußert werden. Somit entscheidet sich heute, ob Vereine nach wie vor selbstbestimmt geführt werden müssen oder ob auch außenstehende Dritte die Entscheidungsgewalt innehaben dürfen.Dass ein komplettes Streichen ebenso wie eine generelle Auflockerung für die Fanbasis keine erstrebenswerten Maßnahmen darstellen, haben die deutschlandweit anhaltenden Mitglieder- und Fanproteste der letzten Monate deutlich gezeigt. Der ASC hat sowohl eigene Aktionen durchgeführt als auch verschiedene Aktionen von Unsere Kurve unterstützt, darunter die Postkarten- sowie die Unterschriftenaktionen. Dabei sind über 60.000 Unterschriften zusammengekommen, welche heute vor der Sitzung von einer UK- Delegation in Frankfurt an DFL- Vertreter überreicht werden. Wir möchten hiermit noch mal ein deutliches Zeichen setzen und zu verantwortungsbewusstem Umgang mit dem Stimmrecht aufrufen.
Über diese Aktionen hinaus wurde auch von der Bielefelder Fanszene durch Banner, Spruchbänder und eigene Artikel zum Erhalt von 50+1 aufgerufen. Dies verdeutlicht umso mehr, wie wichtig diese Regel für Fußballfans ist und wie kritisch sich die Fanbasis mit den richtungsweisenden Entscheidungen für die Zukunft ihres Vereins und ihres Sports auseinandersetzen.
Einen Ansatz zur „Vertagung“ dieser Entscheidung hat der FSV Frankfurt mit seinem Antrag auf Einsetzung einer Kommission zur gemeinsamen Entwicklung eines Konsensmodells eingereicht. Sollte also der Antrag von Hannover 96 abgelehnt und derjenige vom FSV angenommen werden, so besteht in den kommenden Monaten die Möglichkeit, einen Vorschlag zur Auflockerung der 50+1- Regel zu entwickeln, über den eine künftige DFL- Sitzung zu entscheiden hätte.
Diese Variante würde eine Veränderung von 50+1 wahrscheinlicher machen, jedoch noch keine Festlegung bedeuten. Zugleich wäre eine Klageeinreichung durch Martin Kind im Zeitraum der Kompromissentwicklung verhältnismäßig unwahrscheinlich.
Vorteil dieser Lösung wäre folglich ganz klar der Zeitgewinn und die potentiell mögliche Anhörung/ Einflussnahme durch Fanvertreter, Nachteil die wahrscheinlicher werdende Änderung von 50+1 ohne die Sicherung einer langfristigen Rechtssicherheit. Selbst im Falle einer Kompromisslösung schließt diese nicht aus, dass in ein, zwei oder fünf Jahren ein anderer Verein mit dieser internen Regelung unzufrieden ist und seinerseits eine Klage anstrengt.
Dass früher oder später der Klageweg genutzt wird, scheint nach derzeitigem Stand nicht zu vermeiden. Somit könnte auch die DFL von einer frühzeitigen Klärung profitieren und sich zukünftige Debatten in dieser Frage erleichtern. Schließlich wird auch auf Europaebene davon ausgegangen, dass 50+1 unter die „Besonderheiten des Sports“ fallen dürfte und somit vor europäischen Gerichten Bestand behalten dürfte.Der dritte wichtige Antrag wurde von Schalke 04 eingereicht und enthält im Kern das europäische „Financial FairPlay“. Diese für die europäische Lizenzierung vorgesehene Regelung besagt, dass ein Verein nur einen festgeschriebenen Anteil derjenigen Gelder zur Kader-/ Etatfinanzierung nutzen darf, die er selbst ohne Schuldenaufbau erwirtschaften kann. Dies würde zusichern, dass das für die Kaderfinanzierung ausgeschlossene Geld in nachhaltige Projekte wie Stadionausbau, Jugendförderung oder soziale Projekte fließen kann. Somit würde bei Annahme dieses Antrags das für Europa geplante, nachhaltige Wirtschaften bereits frühzeitig in Deutschland umgesetzt werden müssen und die Vereine für die europäische Lizenz keine weiteren Umstellungen vornehmen müssen.
Über die Ergebnisse der heutigen DFL- Sitzung werden wir an dieser Stelle frühestmöglich informieren.
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2. Zukunftswerkstatt Fans und Polizei – Abbau der Feindbilder
An den beiden Tagen berieten 17 Teilnehmer über sinnvolles weiteres Vorgehen, um die im Juni entwickelten Strategien in den Alltag einfließen zu lassen. Von einigen Teilnehmern wurde zudem anfangs geschildert, welche Erfahrungen sie in dieser Saison durch die Umsetzung einzelner Strategien aus der 1. Zukunftswerkstatt sammeln konnten. Hierbei war das Résumée durchweg als positiv zu bezeichnen, selbst wenn es auch Rückschläge zu verzeichnen gab und klar ist, dass auch zukünftig nicht alle Bereiche beeinflusst werden können.
Zu den schwer beeinflussbaren Größen zählen zweifelsohne Medienberichte, was durch den Filmbeitrag „Die Hooligan- Cops“ veranschaulicht wurde: Die Meinungsbildung und der Auf- bzw. Abbau von Vorurteilen sowie Feindbildern unterliegt vielfältigen Aspekten, die von Fan- und Polizeiverhalten weitgehend unabhängig sind.Umso wichtiger ist die direkte, ehrliche Kommunikation auf Augenhöhe, welche durch die Zukunftswerkstätten gefördert werden soll. Dass dies möglich ist, zeigen die von den Teilnehmern geschilderten Eindrücke und Erfahrungen.
Während des Workshops wurde zudem begonnen, die nächsten beiden Folgewerkstätten zu planen um eine nachhaltige und stetige Verbesserung des Alltags rund um Fußballspiele zu erreichen. Die Zeitplanung sieht dabei eine Zukunftswerkstatt im Herbst 2010 sowie eine weitere im 2. Quartal 2011 vor, darüber hinaus sollen sowohl die Protokolle innerhalb der nächsten 6 Wochen als auch die Erfahrungen aus der Umsetzung der besprochenen Strategien auf den Internetseiten der Daniel- Nivel- Stiftung veröffentlicht werden.Weitere Informationen folgen an dieser Stelle, sobald die Internetpräsenz erstellt wurde.
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Aktuelle Entwicklungen im Dialog mit dem WDR
Durch diese Verlagerung konnte der Austausch deutlich beschleunigt und positiv beeinflusst werden, wenngleich wir diesen Brief leider nicht im Wortlaut auf unserer Homepage einstellen können.
Der Brief ließ erkennen, dass sich die „Fronten“ zu verhärten drohten und einige der geäußerten Kritikpunkte als zweifelhaft angesehen wurden – zumal wir nicht verdeutlicht hatten, dass uns für die kritisierten Szenen zahlreiche Zeugenaussagen vorliegen.
Um einen Konfrontationskurs zu vermeiden und weiterhin eine für zukünftige Berichte positive Wirkung erzielen zu können, suchten wir das telefonische Gespräch zur weiteren Erörterung. Dieses stellte sich als der richtige Schritt heraus, mit dem einige der irritierenden Punkte geklärt und die Schärfe aus der Diskussion herausgenommen werden konnten. Insbesondere konnte auf diesem Weg besser verdeutlicht werden, dass die in Bielefeld geäußerte Empörung nicht aus prinzipiellen oder niederen Beweggründen resultiert sondern vielmehr mit der Zielsetzung vorgebracht wird, das Bewusstsein für die Gesamtsituation zu fördern, die Konsequenzen der Berichterstattung aufzuzeigen und zukünftige Beiträge positiv zu beeinflussen.Grundsätzlich lässt sich derzeit feststellen, dass von Seiten Herrn Kapschacks die Bereitschaft zur kritischen, WDR- internen Aufarbeitung besteht und auch ein persönliches Treffen in Bielefeld nicht ausgeschlossen wird. Wir bewerten die momentanen Gespräche als äußerst positiv und konstruktiv. Im Falle eines konkreten Termins für ein Treffen in Bielefeld werden wir nach Rücksprache mit der Fan- AG die weiteren Einzelheiten koordinieren. Über die weiteren Entwicklungen werden wir Euch selbstverständlich an dieser Stelle umfassend informieren. Fragen können jederzeit an vorstand@arminia-supporters-club.de gerichtet werden.
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Personalkarussell im Aufsichtrat
Am Montagabend wählte der Aufsichtsrat der DSC Arminia Bielefeld GmbH & Co. KGaA mit Norbert Leopoldseder einen neuen Vorsitzenden.
Der Steuerberater ist seit sieben Jahren im Aufsichtsrat und wurde einstimmig gewählt. Hans-Hermann Schwick hatte – wie zuvor angekündigt – sein Mandat zur Verfügung gestellt. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde ebenfalls einstimmig Wolfgang Brinkmann gewählt. Der 64-jährige Geschäftsführer der Stadtwerke Bielefeld ist seit 2005 Mitglied des Aufsichtsrates.
Ebenfalls wurde beschlossen, Friedrich Straetmanns zu kooptieren. Der 48-jährige Richter am Sozialgericht Detmold wird somit ab sofort diesem Gremium beisitzen, ohne stimmberechtigt zu sein. Darüber hinaus soll er im Rahmen der nächsten Jahreshauptversammlung des DSC Arminia Bielefeld e.V. vom Vereinspräsidium den Mitgliedern als Kandidat für den Aufsichtsrat vorgeschlagen werden.
Der ASC gratuliert allen gewählten Mitgliedern und wünscht dem neu formierten Aufsichtsrat einen guten Start.
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Ambivalentes Urteil zum Thema „Stadionverbote auf Verdacht“
Leider traf die Interpretation der Journalisten hierbei nicht immer den tatsächlichen Inhalt der richterlichen Entscheidung, oftmals wurde das Urteil sogar unzutreffend als Verschärfung gegenüber der bisherigen Praxis oder Erleichterung der Stadionverbotsvergabe dargestellt.
Die Möglichkeit einer solchen Verschärfung ergibt sich aus dem Richterspruch aber nicht.
Zwar liegt der endgültige Urteilstext erst in ein paar Wochen vor, aus der sehr umfangreichen Pressemitteilung des BGH können aber schon jetzt erste Schlussfolgerungen gezogen werden:
1. Der BGH hat zunächst bestätigt, dass die rein willkürliche Vergabe von Stadionverboten rechtswidrig ist: Zwar dürfen die Vereine ihr Hausrecht relativ frei ausüben, die Grundrechte der betroffenen Stadiongänger dürfen hierbei jedoch nicht verletzt werden. Es muss für das Stadionverbot immer ein sachlicher Grund vorliegen.
2. Die Stadionverbotsrichtlinie des DFB wird vom BGH insgesamt als geeignete und rechtmäßige Grundlage für die Vergabe von Stadionverboten bewertet. Das Gericht ging hierbei natürlich davon aus, dass die Vereine auch sämtliche Regelungen in der Stadionverbotsrichtlinie tatsächlich nutzen:
– So stellte der BGH heraus, dass es für die Vergabe von Stadionverboten und deren Dauer auf die objektiv feststellbaren Details zum Tatablauf und der Beteiligung des betroffenen Fans (Umfang und Schwere des Vergehens etc.), ankommt, und nicht nur auf die reine Einleitung eines Ermittlungsverfahrens.
In der Praxis ist dies leider nicht immer der Fall. Einige Vereine handelten in der Vergangenheit anhand von Automatismen, nach denen stets die maximal mögliche Stadionverbotsdauer verhängt wurde (z.B. „Landfriedensbruch führt immer zu einem dreijährigen Stadionverbot“).
Das Urteil des BGH bestätigt nun, dass diese Praxis der Vereine rechtswidrig ist.
– Wird das Ermittlungsverfahren durch die Staatsanwaltschaft wegen mangelnden öffentlichen Interesses und höchstens geringer Schuld des Beschuldigten nach § 153 StPO eingestellt, so gilt die Schuld nicht als erwiesen.
Die Stadionverbotsrichtlinie sieht vor, dass der Verein in solchen Fällen auf Antrag des Betroffenen überprüfen soll, ob das Stadionverbot aufgehoben oder zumindest die Dauer reduziert wird.
Bei dieser Überprüfung, so stellt der BGH in seiner Entscheidung fest, darf der Verein sich ebenfalls nicht auf die reine Einleitung des Ermittlungsverfahrens berufen. Vielmehr müsse dann anhand der feststellbaren Tatsachen auf den Einzelfall bezogen entschieden werden, ob trotz der nicht bewiesenen Schuld weiterhin von einer zukünftigen Gefährlichkeit des Betroffenen ausgegangen werden kann.
In dem konkreten Fall, den der BGH nun zu entscheiden hatte, wurde dies bejaht: Das Ermittlungsverfahren gegen den betroffenen Bayern-Fan wurde zwar nach § 153 StPO eingestellt, es liegt damit keine nachgewiesene Straftat vor, er habe aber zu einer potentiell gewaltbereiten Gruppe gehört. Es sei daher die Annahme des MSV Duisburg berechtigt gewesen, dass ggf. in der Zukunft Gewalttaten von ihm ausgehen könnten.
Wichtig ist jedoch, dass diese Entscheidung immer auf den Einzelfall bezogen unter Berücksichtigung der jeweiligen Umstände getroffen werden muss. Das bedeutet für die Vereine sicherlich mehr Aufwand, ist aber angesichts des großen Eingriffs, den ein Stadionverbot für jeden Fan darstellt, mehr als nur begründet.
Sobald das Urteil des BGH als Gesamttext vorliegt, werden wir Euch an dieser Stelle über die weiteren Details informieren.
Interessant in diesem Zusammenhang ist zudem, dass der betroffene Bayernfan vor und während des Prozesses anwaltlich sowie finanziell vom Fanrechtefonds unterstützt wurde (www.fanrechtefonds.de). Derzeit wird vom Fonds überlegt, das Urteil erneut durch das Bundesverfassungsgericht prüfen zu lassen, da mindestens die Pressemitteilung des BGH in Passagen kritisch zu bewertende Inhalte aufweist. Die Pressemitteilung des Fanrechtefonds steht unter diesem Artikel als Link zur Verfügung.
Um auch zukünftig Grundsatzurteile in fanrelevanten Fragen anstrengen zu können, ist der Fanrechtefonds jedoch auf Spenden angewiesen. Der ASC unterstützt ihn daher durch halbjährliche Zahlungen. Solltet Ihr ebenfalls ein Interesse an rechtlicher Klärung kritischer Fragen haben, habt Ihr jederzeit am ASC-Infostand in der SchücoArena oder über die Seite des Fanrechtefonds die Möglichkeit, zu spenden.
Solltet Ihr an weiteren Informationen zu Stadionverboten, Datenschutz, dem Fanrechtefonds oder den jeweiligen Hintergründen interessiert sein, wendet Euch kurz per Mail an fans@arminia-supporters.de oder das Fanprojekt Bielefeld (www.fanprojekt-bielefeld.de).
Pressemitteilung des Fanrechtefonds: http://www.fanrechtefonds.de/pages/news.html
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1. Sitzung Team Fanpolitik
Durch das rasante Anwachsen des Teams Fanpolitik von drei auf sieben Mitglieder innerhalb der letzten Monate werden zukünftig etwa vierteljährlich Sitzungen stattfinden, die in erster Linie dazu dienen, mit allen Teammitgliedern die aktuellen Entwicklungen und zukünftigen Planungen diskutieren zu können. Bisher war dies aufgrund der überschaubaren Größe des Teams nicht notwendig, aufgrund der neuen Strukturen nun aber unerlässlich.
Die Grundstruktur sieht vor, dass sowohl ein Mitarbeiten in Teilbereichen der Fanpolitik als auch im gesamten (zeitaufwendigeren) Themenumfang möglich ist. Dabei ist derzeit jedes Teammitglied zuständig für mindestens einen einzelnen Themenkomplex, wie beispielsweise 50+1, das Bundesweite Netzwerk oder auch Stadionverbots- und Datenschutzfragen. Andere Bereiche wie kommerzielle Entwicklungen oder Stadionsituation (Stehplätze, Ordner, Preisgestaltung, Sektoren) werden im Team behandelt. Die alltägliche Koordination läuft hierbei über E-Mail, internes Forum und persönliche Gespräche. Im Rahmen der Teamsitzungen werden die jeweiligen Ergebnisse und Entwicklungen zusammengetragen, damit alle Teammitglieder regelmäßig auf demselben Wissensstand sind.
Über die Teamleitung werden erarbeitete Texte, Aktivitäten oder Positionierungen dem ASC- Vorstand vorgestellt und mit diesem koordiniert auf den als sinnvoll angesehenen Wegen umgesetzt/ veröffentlicht.
Hört sich kompliziert an – ist in der Praxis jedoch weit einfacher, als in den behandelten Themenkomplexen für Mitglieder und Fans positive Entscheidungen und Ergebnisse zu erreichen, wofür beinahe täglich etliche ehrenamtliche Stunden investiert werden.Inhalte der Fanpolitiksitzung:
Während der ersten Sitzung waren 15 Tagesordnungspunkte zu behandeln, alle Teammitglieder waren anwesend. Nach der Begrüßung galt es zu Beginn, einen kurzen Überblick über die Historie der Fanpolitik im ASC zu geben, die seit Gründung im Jahr 2003 einen zentralen Bestandteil darstellt. Anschließend wurden Organigramm und die Aufstellung zu behandelnder Themenkomplexe vorgestellt, bevor es beim 4. TOP um die aktuellen Entwicklungen zu den zur Satzung gehörigen Ordnungen ging. Diese befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium der Ausformulierung und es wird angestrebt, in der kommenden Satzungssitzung Mitte November zur finalen Fassung zu gelangen.
Anschließend folgten Berichte derjenigen Teammitglieder, die den ASC in der Fan- AG vertreten. Hier konnten nach der Jahreshauptversammlung wichtige Fortschritte in fanrelevanten Fragen erreicht werden, unter anderem ist die Bier- Dauerkarte bereits umgesetzt oder die konkrete Überlegung zur Verbesserung der Stehplatzsituation im Verein begonnen worden. Speziell in dieser Frage gibt es einige Ansätze, deren Umsetzbarkeit derzeit geprüft werden und nach Möglichkeit im Jahr 2010 realisiert werden sollen.
Der 6. Tagesordnungspunkt war „50+1“ gewidmet. An dieser Stelle galt es, die möglichen Reaktionen des ASC auf den Antrag von Martin Kind (Streichung aus den Lizenzbedingungen, wir berichteten) zu diskutieren. Beschlossen wurde letztendlich, dass sich der ASC den bundesweiten Aktionen von Unsere Kurve anschließt und diese bestmöglich unterstützt. Hier gilt ganz klar die Sicherung des vereinsorientierten Fußballs in Deutschland, um vermeidbare Interessenskonflikten bei wichtigen Vereinsentscheidungen nicht Tür und Tor zu öffnen. Das Vereinswohl und die Möglichkeit zur Einflussnahme durch Mitglieder müssen immer im Vordergrund stehen, weder Rendite noch Gewinnmaximierung zum Selbstzweck. Dies ist in der momentanen Situation vollumfänglich gesichert, eine Veränderung der 50+1- Regel würde mindestens für einzelne Vereine einen Verlust der Selbstbestimmung und langfristig eine reelle Verschlechterung bedeuten, weshalb der ASC weiterhin für den vollständigen Erhalt der 50+1- Regel eintritt.
Den Komplex „Stadionverbotsfragen und Datenschutz“ wird zukünftig Sebastian Kraus als „Delegierter“ bearbeiten. Hier gilt es, sowohl eine transparente und leicht zugängliche Informationsweitergabe zu sichern als auch auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene Beiträge zur Sicherung der Fanrechte zu leisten. Dies geschieht über den ASC, als Mitglied von Unsere Kurve und FSE sowie über den Fanrechtefonds, der vom ASC finanziell unterstützt wird.
TOP 8 wurde Unsere Kurve gewidmet. In dieser nationalen Interessengemeinschaft der Fanorganisationen arbeiten fünf der sieben Teammitglieder aktiv mit, um Mitglieder- und Faninteressen auf nationaler Ebene Gehör zu verschaffen. Dort stehen momentan die Themen 50+1, Fans und Polizei, europäische Lizenzierung, die AG Fandialog des DFB sowie Umsetzung der Stadionverbotsrichtlinien besonders im Focus. Da das kommende Bundestreffen von Unsere Kurve am 14.11. in Bielefeld stattfinden wird, wurden auch für dieses erste inhaltliche Vorplanungen besprochen.
Daraufhin stand Football Supporters Europe (FSE), eine verhältnismäßig junge europäische Fanorganisation in der sowohl der ASC als auch Unsere Kurve als Mitglied vertreten sind, zur Diskussion. Schwierig gestaltet sich hier die Mitarbeit insbesondere durch die zeitaufwendige Beitragsformulierung auf Englisch, unter anderem rund um den Besuch der Lizenzierungskonferenz in Brüssel konnten Unsere Kurve und ASC allerdings bereits wichtige Beiträge leisten. Zukünftig werden drei Mitglieder des Teams Fanpolitik in Arbeitsgruppen der FSE aktiv mitarbeiten.
Kurz angeschnitten wurde anschließend der Vereins- und Jugendtag, der zwar nicht im Team Fanpolitik angesiedelt ist, dessen Nachhaltigkeit und regelmäßige Durchführung jedoch auch im Interesse des Teams zu sehen ist.
Ebenso sollten viele Möglichkeiten zum Austausch mit anderen Fanorganisationen genutzt werden, zumal die Treffen mit anderen Unsere Kurve- Mitgliedern aufgrund der Ligenzugehörigkeit in dieser Saison sehr selten sein werden. Aus diesen können wichtige Anregungen und Erfahrungen in die Überlegungen des Teams Fanpolitik einfließen, um eine effektive und zielorientierte Interessenvertretung zu erreichen.Der 12. Tagesordnungspunkt lautete „Bundesweites Netzwerk“, welches zukünftig von Axel Schöning als Verantwortlichem im ASC betreut werden wird. Die offizielle Übergabe soll beim nächsten Botschaftertreffen stattfinden, Kommunikation zu Botschaftern und Organisation der Aktivitäten liegen dabei bereits jetzt zum überwiegenden Teil in seiner Verantwortung. Insgesamt ist hier eine sehr positive Entwicklung zu verzeichnen, die für außerhalb OWLs lebende Arminen ein breiteres Angebot und vereinfachte Anreisen zu Spielen des DSC bietet.
Anschließend wurden die in den nächsten Monaten geplanten Aktivitäten besprochen und zusammengetragen, wozu weitere „rundum informiert“- Abende ebenso zählen wie Aktivitäten zu 50+1 oder im Rahmen des Bundesweiten Netzwerks. Auch das Thema Öffentlichkeitsarbeit beanspruchte einen eigenen Unterpunkt, da noch immer nur sehr wenige Mitglieder und Fans die stets angebotenen Möglichkeiten nutzen, sich direkt an den ASC- Infoständen im Stadion, am Fanmobil, über E-Mail oder durch Einladung von ASC- Aktiven zu eigenen (Fanclub-) Treffen zu informieren. Aus diesem Grund sind alle Teammitglieder angehalten, regelmäßig und transparent über ihre Themenkomplexe und Aktivitäten in Supporter, HalbVier sowie auf den Webseiten zu berichten.
Im abschließenden TOP „Verschiedenes“ wurden in erster Linie Treffen mit Vertretern der Interessengemeinschaft der Alemanniafans und –fanclubs sowie der Fanabteilung Eintracht Frankfurt besprochen, bevor um 22.30 Uhr das Sitzungsende festgestellt werden konnte.
Zukünftige Sitzungen werden voraussichtlich einen geringeren Umfang behandeln. Zu Beginn war es jedoch wichtig, einen Gesamtüberblick sowie den aktuellen Stand in den behandelten Bereichen zu besprechen. Wichtig ist bei allem Ernst der Themen, dass die Arbeit für die Verbesserung der Bedingungen in Bielefeld und Deutschland weiterhin Spaß macht – weshalb jedes Teammitglied den Umfang der aktiven Mitarbeit für sich selbst festlegen kann.
Weitere Informationen zu den einzelnen Tagesordnungspunkten können in den Artikeln auf unserer Homepage nachgelesen oder unter fans@arminia-supporters.de nachgefragt werden. Unter dieser E-Mail- Adresse können ebenfalls Fragen zur aktiven Mitarbeit im Team Fanpolitik gestellt werden, Fragen zur Arbeit im gesamten ASC oder zu anderen Bereichen bitte an info@arminia-supporters-club.de.
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ASC- Vorstand antwortet auf WDR- Brief
Die Tatsache, dass in der Hier und Heute- Sendung Arminias Auswärtsfahrt nach Duisburg verfälscht dargestellt wurde, hatten wir bereits vergangene Woche gegenüber dem WDR kritisiert, woraufhin uns Herr Kapschack eine ausführliche Antwort zusandte.
Innerhalb dieser war für uns leider nicht erkenntlich, dass die geäußerten Punkte innerhalb des WDR als kritikwürdig anerkannt würden. Aus diesem Grund sahen wir es als notwendig an, detaillierter und konkreter auf diejenigen Passagen des Beitrages einzugehen, die in besonderem Maß zu der Empörung im und um den DSC Arminia Bielefeld beigetragen haben.Am heutigen Freitag haben wir dem WDR, im Speziellen Herrn Kapschack, daher erneut einen Brief geschickt, den wir euch hier im Wortlaut zur Verfügung stellen:
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Unterstützung aus Great Britain
Für britische Fans ist es mehr als unverständlich, dass es in Deutschland Bestrebungen zum Verkauf von Vereinen geben kann – insbesondere aufgrund der eigenen Erfahrungen und der offensichtlichen Gefahr für die Vereine selbst. Die Dachorganisation der Supporters Trusts bringt dies in einem offenen Brief zur Sprache, welchen ihr weiter unten im Wortlaut finden könnt.
Dave Boyle, Vorstand von Supporters Direct, bringt die Problematik darin auf den Punkt: „Es wäre eine Tragödie, wenn deutsche Vereine wie in England werden würden, besonders jetzt, wo Liverpool-Fans versuchen 650 Mio. Euros zusammen zubekommen, um ihren Club zukünftig nach deutschem Vorbild ausrichten zu können“.
Nach den jahrelangen Fehlentwicklungen bemühen sich zahlreiche Supporters Trusts, den Mitgliedereinfluß im von Investoren dominierten Britannien durch Rückkauf von Vereinsanteilen zu stärken, wodurch eine Rückkehr zu basisorientiertem und fanfreundlichen Fußball erst wieder möglich wird.
Durch ihren Einsatz befinden sich 15 Vereine inzwischen wieder im Besitz der Mitglieder.Supporters Direct
Supporters Direct would like to give our support to your initiatives and efforts to retain the 50+1 rule for Bundesliga clubs.
Supporters Direct promotes a European network for fan ownership by working with fan groups across Europe wanting help and advice on how they can become involved in the running of their clubs, to link clubs to their communities and promote good governance and sustainable football clubs.The 50+1 rule guarantees the opportunity for fans/members to influence the limited company through the 50+1 stake in their parent club.
Currently, football clubs are still dependent on their members. If the 50+1 rule was removed, the members’ associations could lose their shares in their professional football units. Professional football would be less dependent on members and would be likely to lose the links to the community.
Chief Executive of Dave Boyle has said on this matter:
German football clubs are looked upon enviously by fans in the UK. Your stadiums are full, the tickets are affordable and your league is not about the same clubs at the top every year. It was be a tragedy if German clubs became more English, especially when Liverpool fans are trying to raise over 650M Euros to make their club more like a German club is now!
Football clubs are not businesses in the same way as other things are. Their commercial operations must always be for the good of the team and the club, but what we see in England is that the balance between the sporting and economic goals of the club have become unbalanced, and things are done to make a profit, not to make the team better.
German clubs have the strongest commercial revenues in Europe and it is English clubs who should look enviously at the strength of the Bundesliga, not the other way around.
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Unsere Kurve kämpft bundesweit für 50+1
In Bielefeld wird der ASC bis zur Sitzung der DFL die in der vergangenen Saison begonnene Unterschriftenliste fortführen. Wer diese Aktion unterstützen und/oder bereits vorab im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis Unterschriften sammeln möchte, kann sich die unten stehende Liste herunterladen, ausdrucken und die gesammelten Unterschriften am ASC- Infostand abgeben.
Darüber hinaus wurde in dieser Saison bereits beim Spiel gegen Alemannia Aachen ein Banner „50+1 muss bleiben!“ von der Bielefelder Fanszene präsentiert. Dies ist ein deutliches Zeichen, dass das Bewußtsein für die Bedeutung dieser in den Lizenzbedingungen festgelegten Regelung in Bielefeld tief verankert ist und Arminias Mitglieder und Fans großen Wert auf den Erhalt der Vereinsstrukturen im deutschen Profifußball legen.
Informationen zu 50+1, den aktuellen Entwicklungen sowie zu geplanten Aktionen sind jederzeit am ASC- Fanmobil, am ASC- Infostand sowie unter fans@arminia-supporters.de erhältlich.
Besonders sei auf den Supporter, Ausgabe 17, hingewiesen. Dieser steht unter folgendem Link zum Download bereit und enthält auf insgesamt 10 Seiten wichtige Hintergrundinformationen zur 50+1- Regel.Die Aktivitäten in Bielefeld sind dabei Teil einer deutschlandweit stattfindenden, vereinsübergreifenden Aktion der Fanbasis des deutschen Fußballs. Die Mitglieder der Interessengemeinschaft Unsere Kurve haben in ihrer gemeinsamen Erklärung die Gründe für das große Interesse an 50+1 erneut dargestellt und rufen alle Fanorganisationen und Fanszenen in Deutschland auf, sich an den Aktionen für 50+1 zu beteiligen.
Weitere Informationen zu Unsere Kurve: www.unserekurve.de